Neuer Allradantrieb für Mercedes-Benz Sprinter

TORQUE ON DEMAND Anders als beim zuschaltbaren Vorgängersystem, das im 4x4-Modus 35 Prozent des Drehmoments an die Vorder- und 65 Prozent an die Hinterachse leitete, verteilt das neue System die Antriebsmomente situationsabhängig und automatisch vollvariabel zwischen Vorder- und Hinterachse.

Mercedes-Benz Sprinter 4x4  Allradantrieb TIR transNews
Traktionsstark auch abseits der Strasse: Der neue Allradantrieb im Mercedes-Benz Sprinter 4×4

Wie bisher ist der Sprinter in seinen geschlossenen und offenen Karosserieformen nicht nur mir Vorder- und Hinterradantrieb bestellbar, sondern auch mit Allradantrieb – und das ab sofort mit einem völlig neuen System, in Teilen entlehnt aus dem aktuellen Baukasten der Mercedes-Benz Cars. Anders als beim zuschaltbaren Vorgängersystem, das im 4×4-Modus 35 Prozent des Drehmoments an die Vorder- und 65 Prozent an die Hinterachse leitete, kann dieses die Antriebsmomente situationsabhängig und ohne Zutun des Fahrers vollvariabel zwischen Vorder- und Hinterachse verteilen (Torque-on-Demand).

Für die Momentenverteilung sorgt eine in das Verteilergetriebe integrierte elektronisch geregelte Lamellenkupplung. Ist im normalen Fahrbetrieb die Lamellenkupplung offen, treibt ausschliesslich die Hinterachse das Fahrzeug an. Sobald die Fahrsituation es erfordert, schliesst sich die Lamellenkupplung und das Antriebsmoment wird an die Vorderachse geleitet. Das sorgt für eine hohe Traktion und souveränes Fahrverhalten, was wir auf einem anspruchsvollen Offroadparcours nahe Frankfurt selbst testen konnten. Erwähnenswert ist etwa die Berganfahrt rückwärts auf unbefestigtem Untergrund, die der Sprinter 4×4 beeindruckend mühelos meisterte. 

Wird das Antriebsmoment an der Vorderachse nicht mehr benötigt – beispielsweise bei starken Bremsmanövern mit ABS-Eingriff – wird der vordere Antriebsstrang abgeschaltet und das Moment auf null reduziert. Bei drohendem Unter- oder Übersteuern unter Last wird zunächst das Antriebsmoment so verteilt, dass sich das Fahrzeug stabilisiert. Erst wenn diese Massnahmen nicht zu einer Beruhigung führen, greifen die an das 4×4-System angepassten Regelsysteme ESP oder 4ETS ein.

Ein weiterer Vorteil gegenüber dem vorherigen zuschaltbaren Allradantrieb: Zusätzlich zum höheren Komfort durch die automatische Momentenverteilung arbeitet das neue System deutlich leiser.

Der neue Sprinter 4×4 ist standardmässig in Kombination mit dem 140 kW/190 PS starken OM 654 Motor und 9G-Tronic Automatikgetriebe erhältlich – und das bis zu einer Gewichtsklasse von 5,5 Tonnen zGG. Mit der Automatik und der Bergabfahrhilfe ist der Sprinter auf Offroad-Strecken spielend einfach zu fahren und daher auch für ungeübte oder unsichere Fahrer geeignet.

Ebenfalls neu für den Sprinter:  Das innovative Schiebetürsystem «Speed Delivery Door» kann ab Werk bestellt werden. Und: Der Vierzylinder-Diesel OM 654, bislang ausschliesslich für den Kastenwagen und das Fahrgestell mit Hinterradantrieb erhältlich, ist nun alleiniger Verbrennungsmotor für alle Versionen. Der nach Euro 6d eingestufte OM 654 ist – je nach gewählter Antriebs- und Karosserievariante – in bis zu vier Leistungsstufen mit 84 kW/114 PS, 110 kW/150 PS, 125 kW/170 PS und 140 kW/190 PS bestellbar. Als weiteres «Carryover» aus dem aktuellen PW-Programm kombiniert Mercedes-Benz im Sprinter den 2,0-Liter-Diesel mit dem 9G-Tronic Automatikgetriebe (ersetzt die bisherige 7G-Tronic Plus).

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