So fahren sich die kleinen Stellantis E-Transporter

SMALL E-VANS VON CITRÖEN, OPEL UND PEUGEOT Schon bei der Entwicklung des PSA-Kooperations-Vans mit der internen Bezeichnung «K9» wurde eine künftige batterieelektrische Variante mit der EMP2-Multi-Energy-Plattform berücksichtigt.

Kleine Stellantis E-Transporter TIR transNews
Familienfoto der kleinen Stellantis E-Transporter (v.l.): Opel Combo-e Cargo, Citroën ë-Berlingo Van, Vauxhall Combo-e Cargo und Peugeot e-Partner Van.

Der «K9» besitzt mehrere bürgerliche Namen. In der Schweiz wird er als Citroën Berlingo, Peugeot Partner und Opel Combo vermarktet, ausserhalb des Stellantis-Universums gibt es ihn auch als Proace von Toyota. Auf den Britischen Inseln und teils in Übersee kennt man ihn als Vauxhall Combo. Und 2022 folgen die Fiat-Versionen Scudo (Van) und Ulysse (PW). Seit seiner Lancierung vor drei Jahren (und seiner damaligen Wahl zum International Van of the Year 2019) verliessen bis heute eine Million Exemplare des kompakten Transporters das Werk Vigo in der autonomen Region Galicien im Nordwesten Spaniens. Nun steht die nächste Evolutionsstufe an – seine Elektrifizierung. Gerade durch die Verbreitung über fünf (und bald sechs) Marken lassen sich rasch relevante Stückzahlen und somit Skaleneffekte erzielen. Beim Opel-Stammwerk in Rüsselsheim (D) erhielten wir die Gelegenheit, stellvertretend für alle Marken den Opel Combo-e zu fahren.

Cockpit des Opel Combo-e Life TIR transNews
Das aufgeräumte Cockpit des Opel Combo-e Life ist sehr einfach gehalten. In der Mittelkonsole befinden sich Automatikwahlschieber, Fahrmodusschalter und «B»-Knopf für Rekuperation.

Luca Marengo, Produkt- und Preisverantwortlicher für leichte Nutzfahrzeuge bei Stellantis, legt die Latte hoch, wenn er sagt:

Unser oberstes Commitment lautet ‹keine Kompromisse›. Unser Ziel ist, weltweite Nummer 1 bei Elektronutzfahrzeugen zu werden. Dazu gehört auch die Nummer 1 bei der Kundenzufriedenheit, beim TCO, bei den Dienstleistungen und beim Netzwerk.»

Man orientiere sich dabei etwa an den Kundenerwartungen beim Wechsel vom Verbrenner- zum E-Fahrzeug. Bei der letztjährigen Lancierung der mittelgrossen Stellantis E-Transporter-Baureihe «KZéro», besser bekannt als Citroën ë-Jumpy, Peugeot e-Expert und Opel Vivaro-e, bedeutete dies: zwei Batteriegrössen zur Wahl (50 und 75 kWh), eine Reichweite von bis zu 330 km sowie ein «stressfreies» Gleichstromladegerät. Marengo ergänzt: «Die Variantenvielfalt blieb unangetastet, das bedeutet drei Längen, eine Crew Cab, Plattform (Chassis Kabine), Combi und Personentransporter, eine Tonne Nutzlast wie auch Anhängelast und bis zu neun Sitzen. Auch die Umbaufreundlichkeit blieb erhalten; neu kommt eine Schnittstelle hinzu, mit der Aufbauten mit Strom aus der Traktionsbatterie versorgt werden können (E-Power take-off).»

Die Strategie kann als erfolgreich bezeichnet werden, denn der «KZéro» ist inzwischen Europas meistverkaufter Midsize-Elektrovan. Bereits von früheren Generationen des Citroën ë-Berlingo und Peugeot e-Expert wurden um die 10’000 Fahrzeuge verkauft, auch dies ein Erfolg.

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Der Innenraum der Stellantis E-Transporter (Bild: Combo-e Life) blieb in vollem Umfang erhalten und unterscheidet sich nicht von den Verbrennervarianten.

Kommen wir also zu den technischen Spezifikationen des neuen, elektrifizierten Kompaktvans:

  • 50-kWh-Traktionsbatterie mit einer Garantie für acht Jahre/ 160’000-km-Garantie
  • 100-kW-Leistung, 260 Nm max. Drehmoment
  • drei Fahrmodi (60/80/100 kW), zwei Rekuperationsstufen («B»-Knopf)
  • bis zu 275 km Reichweite (WLTP)
  • 135-km/h-Höchstgeschwindigkeit
  • Ladegerät 7,4 kW (1-phasig) und 11 kW (3-phasig) an Bord
  • 100-kW-Gleichstromladung: 80 Prozent in 30 Minuten
  • neue Digitalanzeige
  • zwei Radstände/Längen
  • wahlweise zwei oder drei Vordersitze (Van) bzw. fünf oder sieben Sitze (PW) sowie Crew Cab
  • 800-kg-Nutzlast, 750-kg-Anhängelast
  • gleiche Umbaukompatibilität und mit E-Power take-off

Ob wirklich drei Fahrmodi nötig sind, insbesondere, wenn der Fahrer die freie Wahl hat (und nicht etwa der Flottenmanager), bleibt offen. Denn ganz ehrlich: Solange ausreichend Saft in der Batterie unterhalb des Ladebodens ist, macht der Power-Modus einfach am meisten Freude, erst recht auf der Autobahn. Doch da diese Abstufung nur eine Frage der Software ist, kann man auch sagen: «Nützt’s nichts, so schadet’s nichts.»

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Das Layout der Antriebskomponenten im Opel Combo-e Cargo

Einmal mehr zeigt sich, dass der batterieelektrische Antrieb technologisch viel einfacher umzusetzen ist als ein Verbrennungsmotor. Alles wirkt ausgereift, der Esel bockt
nicht, sondern liefert – genau so, wie man es heute von Elektroautos gewohnt ist. Rasch losfahren oder sorgfältig manövrieren – alles so, wie man es sich wünscht. Der Elektrifizierung eines Kleingewerbes wie auch einer Flotte von Kompakt-Vans steht dank der Stellantis E-Transporter eigentlich nichts mehr im Wege – so lange es das Budget erlaubt. Was das heisst, kann man am Beispiel Opel Combo-e ermessen: Die PW-Version «Life» gibt es nämlich ab 40’800 Franken (inkl. MwSt.), die Preise für den «Cargo» beginnen bei 33’050 Franken (ohne MwSt.).

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