Tiefgekühlt und elektrisch zum Caritas-Markt

ABLIEFERUNG Die Genossenschaft Caritas-Markt mit Hauptsitz in Sempach Station hat im Rahmen eines neuen Projekts zwei Renault Trucks E-Tech Trafic angeschafft, die von Genf und Zürich aus acht der insgesamt 23 Filialen in der Deutsch- und Westschweiz mit tiefgekühltem Fleisch versorgen.

Ein zusätzliches 5-kWh-Akkupaket versorgt die Kühlanlage des Renault Trafic E-Tech Electric mit Energie.

Die Genossenschaft Caritas-Markt wurde 1992 ins Leben gerufen. Sie trat mit dem Ziel an, Armutsbetroffenen die Güter des täglichen Bedarfs zu günstigen Preisen anbieten zu können. Dazu arbeitet man mit verschiedenen Herstellern und Lieferanten zusammen. Das Preisgefüge wird tief gehalten, indem die Genossenschaft auf eine Marge verzichtet und auch das ganze Umfeld der Verkaufsaktivitäten möglichst kostenbewusst gestaltet. Der Erfolg darf sich sehen lassen, auch wenn die Hintergründe betrüblich stimmen mögen.

Thomas Künzler, Direktor der Genossenschaft Caritas-Markt nennt als Initialzündung für dieses Versorgungsprojekt die Tatsache, dass in der Schweiz, gestützt auf die Zahlen von 2022, etwa 702 000 Personen von Armut betroffen sind. Mit mittlerweile 23 Standorten in der Deutsch- und Westschweiz sorgen die Caritas-Märkte dafür, dass diesen Menschen ein breites Angebot an Gütern des täglichen Bedarfs zu erschwinglichen Preisen zugänglich gemacht wird. Die Produktpalette umfasst aktuell 1050 Artikel. Wie sehr dieses Angebot geschätzt wird, zeigt sich allein daran, dass im letzten Jahr 1 112 000 Einkäufe von Kundinnen und Kunden getätigt wurden.

Caritas-Markt Angebotserweiterung dank Eigeninitiative

Es geht auf einen politischen Vorstoss zurück, dass im letzten Jahr angeregt wurde, überschüssiges Fleisch sinnvoll zu verwerten und an Bedürftige abzugeben. Im Rahmen der Sondierungsgespräche zeichnete sich aber zunächst keine Lösung ab. Niemand wollte sich so recht an diesem Vorhaben beteiligen. «Wir von der Genossenschaft Caritas-Markt haben dann aber die Initiative ergriffen. Exklusiv mit der Denner AG sind wir übereingekommen, ein Versorgungsnetz aufzubauen. Das Konzept sieht vor, dass wir tiefgekühltes Fleisch, dessen Ablaufdatum erreicht ist, von den insgesamt 100 Denner-Filialen in unserem Einzugsgebiet abholen und unter Wahrung der Tiefkühlkette in unseren Märkten zum Verkauf bringen», erläutert Thomas Künzler. Das Fleisch freilich ist in diesem Stadium noch absolut halt- und geniessbar, kann aber zu einem niedrigen Preis angeboten werden.

Wenn schon, dann ökologisch

Eine Herausforderung stellte natürlich der Warentransport dar. Es galt, die Tiefkühlkette peinlichst genau einzuhalten. «Für uns war zum vorn herein klar, dass wir bei der Fahrzeugbeschaffung auf eine ökologisch sinnvolle Lösung setzen», betont der Direktor der Genossenschaft Caritas-Markt. Und so besteht die Flotte heute aus zwei Renault Trucks E-Tech Trafic. Der vollelektrisch betriebene Motor stellt eine Leistung von 90 kW bereit und bringt es mit seiner Batteriekapazität auf eine Reichweite von 294 Kilometer nach WLTP. Ein zusätzliches 5-kWh-Akkupaket versorgt die Kühlanlage mit Energie. Damit lässt sich die Kühlleistung über mehrere Stunden auf minus 20 Grad Celsius halten. Die Kühlanlage wurde in einer Unterflurausführung verbaut, sodass das Fahrzeug mit einer Gesamthöhe von unter zwei Metern problemlos in eine Tiefgarage fahren kann. Der Kühlaufbau von der Coolingvans AG in Schlieren setzt auf eine Innenisolation, welche die Möglichkeit einer variablen Abtrennung vorsieht. Mit einem Gesamtgewicht von 3070 Kilogramm bietet der Renault Trucks E-Tech Trafic ausreichend Nutzlast. Die Fahrzeuge jedenfalls scheinen sich im Alltag bestens bewährt zu haben, denn Thomas Künzler deutet an, dass die Anschaffung weiterer Fahrzeuge dieser Bauart in Planung ist.

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