Transporter mit Brennstoffzelle: HYVIA-Werk eingeweiht

WASSERSTOFF-MOBILITÄT Neun Monate nach seiner Gründung weiht HYVIA, das Joint Venture von Renault Group und Plug Power, sein Werk in Flins, Ile-de-France ein. Hier entstehen die 30-kW-Brennstoffzellen für den Renault Master H2-Tech sowie ab Ende Jahr Wasserstoff-Tankstationen.

HYVIA-Werk Flins Wasserstoff Brennstoffzelle TIR transNews
Ein fertig montierter Wasserstoff-Elektroantrieb: Bis Ende Jahr soll die Montagelinie im HYVIA-Werk in Flins (F) eine jährliche Kapazität von 1000 Brennstoffzellen aufweisen.

Jetzt geht es schnell: Vor neun Monaten gründeten die Renault Group und Plug Power ein Joint Venture, um ein Wasserstoff-Ökosystem mit leichten Nutzfahrzeugen aufzubauen, drei Monate später wurden bereits drei verschiedene Versionen des mit einer Brennstoffzelle ausgestatteten Renault Master E-Tech vorgestellt und nun wird  die Produktion der ersten Brennstoffzellen hochgefahren. «Refactory» ist der Produktionsstandort der Renault Group für die Kreislaufwirtschaft. Er befindet sich in Flins, Ile-de-France, unweit von Paris. Seit der Gründung 2021 ist HYVIA auf rund 70 Mitarbeiter angewachsen.

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„Refactory“ ist der Standort der Renault Group für Kreislaufwirtschaft. Hier wurde die HYVIA-Produktion untergebracht.

Das HYVIA-Werk in Flins ist der erste Schritt innerhalb eines umfassenderen Industrieprojekts, das am 15. März auf 3000 m² Fläche und mit einem hochqualifizierten Team von etwa 15 Mitarbeitern gestartet wurde. Bis Ende 2022 soll es:
• Eine Montage- und Testlinie für Brennstoffzellen mit einer Kapazität von 1000 Brennstoffzellen/Jahr haben.
• Eine Montagelinie für Wasserstoff-Tankstelle in Betrieb haben.
• Die H2-Versorgung beginnt auch mit der Installation eines 1-MW-Elektrolyseurs, der die Anlage mit Wasserstoff (450 kg H2/Tag) zum Testen von Brennstoffzellen und H2-Tankstellen versorgt.
• Die Anlage wird auch mit H2-betriebenen Gabelstaplern betrieben.

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Die 15 Entwickler und Monteure des Werks wurden speziell für den Bau von Brennstoffzellen geschult.

In den kommenden Jahren wird das HYVIA-Werk mit einem zweiten Schritt weiter hochgefahren, bei dem die lokale und vertikale Integration erhöht wird. Wie die restlichen HYVIA-Mitarbeiter auch haben sich die Entwicklungs- und Fertigungsteams in Flins einer ambitionierten Herausforderung gestellt und eine Spezialausbildung in Frankreich und den Vereinigten Staaten absolviert, um so das notwendige Fachwissen zu erwerben, das zum Zusammenbau und Testen einer Brennstoffzelle erforderlich ist.

Plug Power Wasserstoff Brennstoffzelle TIR transNews
Die Brennstoffzelle basiert auf der bewährten Technologie von Plug Power.

Die 30-kW-Brennstoffzelle arbeitet mit der PEM-Technologie (Proton Exchange Membrane) und wurde auf der Grundlage der bewährten und langlebigen Plug Power-Technologie entwickelt. Der Brennstoffzellen-Stack («Stapel») besteht aus einer negativen Elektrode (Anode) und einer positiven Elektrode (Kathode), die durch eine Polymermembran getrennt sind. Wasserstoffmoleküle werden in Elektronen und Kationen getrennt. Dabei fliessen die Elektronen in einen externen Stromkreis und erzeugen einen Stromfluss, der sowohl die 33-kWh-Batterie als auch den 57-kW-Elektromotor des Renault Master H2-Tech antreibt. Die Kationen wandern durch die Polymermembran und werden mit Anionen der Luft verbunden, woraus dann Wasser entsteht.

Renault Master H2-Tech Wasserstoff Brennstoffzelle TIR transNews
Die ersten Fahrzeuge, die mit der neuen Technologie ausgestattet werden, sind Transporter, Bus und Fahrgestell des batterie-elektrischen Renault Master E-Tech, der dann neu H2-Tech heissen wird.

Der Brennstoffzellen-Stack ist mit einem grossen System von etwa 450 Komponenten und Flussmitteln (Luft, H2, Strom, Kühlmittel und Wasser) verbunden. Die Montagelinie des HYVIA-Werks ist nun bereit, mit der Montage komplexer Komponenten zu beginnen, darunter Hochleistungsregler und -wandler, Luftfilter, Kompressoren und Befeuchter, Kühlmittelsysteme und der Endmontage des Herzstücks der Brennstoffzelle.

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