Volkswagen Nutzfahrzeuge hat den Crafter weiterentwickelt
ERSTE FAKTEN Die Soft- und Hardware wird auf ein neues Level gehoben, vor allem aber wurde die Cockpit-Landschaft komplett neu gestaltet und mit der neuesten Generation der Infotainmentsysteme ausgestattet. Der Vorverkauf des neuen Crafter startet im April 2024.
Das prägende Interieur-Detail des 2024er Crafter ist ein nun 10,3 und optional 12,9 Zoll grosses Infotainmentdisplay auf der neuesten Basis des Modularen Infotainmentbaukastens (MIB). Es wurde optisch freistehend angeordnet. Das VW-System kennzeichnet eine neu entwickelte grafische Oberfläche und eine selbsterklärende Menüführung, wie sie im Sommer diesen Jahres erstmals für den neuen ID. Buzz mit langem Radstand vorgestellt wurde.
Gegliedert ist das Display in zwei permanent sichtbare Touch-Leisten und den Home-Screen. Die oberste Leiste des Displays verfügt links über einen neuen Direktzugriff, durch den der Fahrer mit nur einem Klick das Hauptmenü mit einer Übersicht aller Apps aufrufen kann. Daneben angeordnet ist ein Button für das neue Car Control Center, das den direkten Zugriff auf die wichtigsten Fahrzeugfunktionen bietet. Das Hauptmenü und das Car Control Center sind jederzeit aufrufbar, ohne die aktive App beenden zu müssen. Der neue Home-Screen in der Mitte vereint die Inhalte der wichtigsten Apps auf Kacheln unterschiedlicher Grösse; die Apps können individuell konfiguriert werden. Die untere Touch-Leiste beinhaltet die Klimafunktionen und Sitzheizung sowie den Home-Button, über den der Fahrer jederzeit zum Home-Screen gelangt.
Die Temperaturen und die Audiolautstärke werden künftig über beleuchtete Touch-Slider eingestellt. Darüber hinaus erhält der Crafter eine neue Online-Sprachsteuerung, die auf natürliche Sprachbefehle reagiert.
Cockpit im Crafter weiterentwickelt
Der neue Crafter wird erstmals und serienmässig mit digitalen Instrumenten erhältlich sein: dem «Digital Cockpit». Über eine separate View-Taste im gleichfalls neuen Multifunktionslenkrades kann der Fahrer dabei verschiedene Ansichten – Views – wählen und dadurch auch dieses Display individuell anpassen. In jeder Ansicht stehen neben zentralen Anzeigen wie der Geschwindigkeit oder der Reichweite viele weitere Menüs und Informationen zur Verfügung – von der Navigation über das Telefon bis hin zur Mediathek. Gesteuert werden auch sie über die Tasten des neuen Multifunktionslenkrads.
Neue elektronische Bedienelemente
Konstruktiv neu gestaltet wurden ebenfalls die Handbremse und der Schalter der 8-Gang-Automatik. Hatte der Crafter bisher einen klassischen Handbremshebel neben dem Fahrersitz, wird die neue Generation eine elektronisch betätigte Parkbremse bekommen, deren Schalter zwischen den Instrumenten und dem Infotainmentsystem angeordnet ist. Der Raum neben dem Fahrersitz wird damit frei. Das vergrössert den Durchstieg nach hinten und vereinfacht – vor allem bei den Reisemobilen – die Bedienung eines um 180 Grad drehbaren Fahrersitzes. Als Lenkstockhebel im Stile des ID. Buzz ist fortan der Automatikwählhebel ausgelegt. Fahrzeuge mit manuellem Getriebe behalten die Schaltung in der Mittelkonsole, Crafter mit Automatik werden dort künftig ein Fach für Getränke haben.
Für den Crafter weiterentwickelt und neu angeordnet wurden auch die Bedienelemente der Lichtfunktionen, die Tastenfelder im Bereich der Mittelkonsole sowie sämtliche Luftausströmer. Statt USB-A-Steckdosen gibt es im neuen Crafter fortan USB-C-Schnittstellen und eine induktive Lademöglichkeit für Smartphones. Neu ist zudem ein USB-C-Ladeport mittig an der oberen Verkleidung der Frontscheibe. Diese Schnittstelle ermöglicht die Nutzung kundenspezifischer Endgeräte im Bereich der Frontscheibe, ohne dass störende Kabel den Sichtbereich des Fahrers oder Beifahrers stören.
Assistenzsysteme im Crafter weiterentwickelt
Deutlich erweitern wird Volkswagen Nutzfahrzeuge das Spektrum der Assistenzsysteme. Neu und serienmässig bei Fahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen (N2): ein «Blind Spot Informationssystem», das den Fahrer im Stadtverkehr (0-30 km/h) auf Fussgänger und Fahrrad- oder Rollerfahrer hinweist, die sich im toten Winkel seitlich neben dem Crafter befinden. Ebenfalls neu und serienmässig für die Modelle über 3,5 Tonnen: ein «Moving Off-Informationssystem» (informiert beim Anfahren, ob sich Passanten vor dem Crafter aufhalten) und ein Abbiegeassistent (bremst bei Gegenverkehr). Für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen (N1) können diese Systeme optional bestellt werden.
Künftig generell serienmässig:
- der «Front Assist» (Notbremsassistent inklusive Radfahrer- und Fussgängererkennung)
- der «Lane Assist» (Spurhalteassistent)
- die Verkehrszeichenerkennung
- ein Geschwindigkeitsbegrenzer und
- eine akustische Einparkhilfe für den Heckbereich.
Optional wird für den Crafter erstmals der «Travel Assist» zur Verfügung stehen; hier verschmelzen die Distanzregelung ACC (automatisches Beschleunigen und Bremsen) und der Lane Assist zu einem System, das besonders auf Langstrecken durch eine assistierte Längs- und Querführung den Komfort und die Sicherheit erhöht. In Kombination mit dem «Travel Assist» findet auch der «Emergency Assist» (automatisches Abbremsen und Manövrieren an den Fahrbahnrand bis zum
Stillstand) Einzug in den Crafter.
Grosses Spektrum der Varianten
Erneut wird es den Crafter mit den verschiedensten Aufbauarten geben. Das Spektrum reicht dabei vom geschlossenen Kastenwagen bis hin zur Einzel- und Doppelkabine als Pritsche und Fahrgestell sowie Koffer und Kipper. Darüber hinaus wird es wieder verschiedene Gewichtsklassen (bis 5500 kg Gesamtgewicht), zwei Radstände (3,64 und 4,49 Meter) sowie diverse Gesamtlängen (6,0 bis 7,4 Meter) geben. Wie gehabt, wird Volkswagen Nutzfahrzeuge den Crafter mit vier Dachhöhen anbieten (2,4 bis knapp 3,0 Meter). Antriebsseitig wird auch der neue Crafter mit Front-, Heck- und Allradantrieb zur Verfügung stehen. Neben dem bekannten 6-Gang-Schaltgetriebe sowie 8-Gang-Automaten für Front- und Allradantrieb wird für die Varianten mit Heckantrieb eine neue 8-Gang-Automatik zum Einsatz kommen. Die Vierzylinder-Turbodieselmotoren werden erneut 103 kW (140 PS), 120 kW (163 PS) und 130 kW (177 PS) leisten. Das Spektrum an Möglichkeiten der Zulassung – ob als Light Duty oder Heavy Duty – wird zusätzlich erweitert.