Frontantrieb und Automatik überzeugen

MERCEDES-BENZ SPRINTER Erstmals ist der grosse Mercedes-Benz-Transporter mit Vorderradantrieb und 9-Gang-­Automatik erhältlich. In dieser Konfiguration ist er nicht nur besonders komfortabel, sondern kann auch von wirklich jedem gefahren werden.

Mercedes-Benz Sprinter Frontantrieb 9-Gang-Automatik TIR transNews
Neu im Sprinter-Angebot: Frontantrieb und 9-Gang-Automatik.

Der Frontantrieb kann vieles besser. Vor allem erhöht er die Fahrsicherheit und vereinfacht das Handling, weshalb die meisten PW heute über die vorderen Räder angetrieben werden (die Schweiz bildet mit ihrem dominierenden Anteil an Vierradantrieb eine Ausnahme). Abzüge gibt es bei der Fahrdynamik und der Traktion bei hoher Ladung auf der Hinterachse. Gerade im Nutzfahrzeugbereich kann dies ein entscheidender Punkt sein. Doch für den Warentransport bietet auch ein Frontantrieb Vorteile: Das Fahrzeug ist leichter (mehr Nutzlast), und die Ladekante kann aufgrund fehlender Kardanwelle tiefer gebaut werden, was insbesondere im boomenden Paketdienst wichtig ist. Konstruktions­bedingt steigt die Nutzlast gegenüber dem Heckantrieb beim Sprinter konkret um 50 kg und die Ladekante ist um 80 mm tiefer. Muss ein Paketbote täglich 200 Mal ins Fahrzeug und wieder raus, spart er sich in einem Jahr mit 220 Arbeitstagen hochgerechnet das Besteigen eines 7000ers.

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Beliebte Schweizer Konfiguration: rechtes Seitenfenster und LED im Laderaum.

Optimierte Gangwahl
Bei den klassischen Motoren- und Getriebevarianten haben die Ingenieure weitere Optimierungsmöglichkeiten ausgeschöpft. Der Massnahmenkatalog zur Effizienzsteigerung reicht von der Reduzierung der innermotorischen Reibung über die Optimierung der Einspritzanlage bis hin zum Einsatz von Reifen mit minimiertem Rollwiderstand. Bei den Wartungsintervallen ist für die Sprinter-Varianten mit Dieselmotor und Heckantrieb eine maximale Laufleistung von 60 000 km oder höchstens zwei Jahren vorgesehen. Der von uns gefahrene neue Fronttrieb­ler fährt nach maximal 40’000 km oder ebenfalls höchstens zwei Jahren zum Service.

Mit 105 kW (143 PS) war unser Kastenwagen eine Stufe stärker als mit der Einstiegsleistung von 84 kW (114 PS) unterwegs und doch noch weit vom Leistungsmaximum von 140 kW (190 PS) des Dreiliter-V6 entfernt. Doch hinter dem Lenkrad kam nie das Gefühl auf, untermotorisiert zu sein. Das lag zu einem wesentlichen Teil auch an der neuen 9-Gang-­Automatik, die den 2,1-Liter-Common-Rail-Vierzylinder stets im richtigen Drehzahlbereich für das maximale Dreh­moment hält und ihn dadurch besonders effizient macht. Ein weiterer Nebeneffekt dieser Motor-Getriebe-Kombination ist, dass sich der Van sehr gutmütig fahren lässt und keine unerwarteten Temperamentsausbrüche an den Tag legt, sollte man das Gaspedal zu impulsiv durchtreten. Zusammen mit dem Frontantrieb ist der so konfigurierte Sprinter einfach zu fahren und auch jenen gut zugänglich, die ganz selten einen Transporter lenken, wie etwa Mietkunden. Oder mit Fokus auf den Paketdienst: Der Fahrer kann sich voll und ganz dem Verkehr und dem Finden von Adressen und Umschlagsmöglichkeiten widmen, sein Mercedes fährt fast schon von alleine.

Der Grundpreis des Sprinter Kastenwagen lang 314 CDI 3,5 t mit Vorderradantrieb liegt bei 44’045 Franken (exkl. MwSt.), das von uns gefahrene Testmodell war mit 59 820 Franken angeschrieben.

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Mit Frontantrieb gibt es ihn mit zwei Radständen und drei Dach­höhen. Und die Ladekante ist um 80 mm tiefer.
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