VW Nutzfahrzeuge und Argo AI testen Level 4 in München

AUTONOMES FAHREN In diesem Sommer werden die ersten autonom fahrenden Prototypen auf Basis des künftigen ID. BUZZ im Münchner Umland getestet. Erste Anwendungen werden ab 2025 selbstfahrende Shuttles und Transporter sein.

Volkswagen Nutzfahrzeuge Argo AI München Autonomes Fahren Level 4 TIR transNews
Der vollelektrische ID. BUZZ wird das erste Modell im Volkswagen-Konzern, dem von VWN und Argo AI das Autonome Fahren beigebracht wird.

Leichte Nutzfahrzeuge sind für Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) der erste, logische Einsatzort für die autonome Beförderung von Menschen und Gütern. „Unser Ziel ist es, mit der autonomen Version des ID. BUZZ ab 2025 kommerzielle Einsätze bei Fahr- und Zustelldiensten zu ermöglichen“, erklärte Christian Senger, Bereichsleiter Autonomes Fahren bei VWN, in einer digitalen Pressekonferenz. „Kunden können sich dann in ausgewählten Städten mit autonomen Fahrzeugen sicher zu ihrem Ziel bringen lassen, und auch Zusteller bei Paketdiensten werden durch das Autonome Fahren deutlich entlastet.“

VWN hat für die Entwicklung des Autonomen Fahrens ein eigenes Geschäftsfeld gegründet und sich für die Integration der Technologie in den vollelektrischen ID. BUZZ AD am US-Unternehmen Argo AI beteiligt, das das sogenannte Self-Driving-System (SDS) entwickelt. Im Frühjahr hat Argo bereits einen ersten Prototyp damit ausgestattet und testet damit erstmals auch in Deutschland.

Wir betrachten das Argo-Testprogramm als das grösste für innerstädtisches Fahren, mit sechs Standorten allein in den USA“, berichtete Argo-CEO Bryan Salesky auf der Pressekonferenz. „Jetzt freuen wir uns, auf Basis dieser Entwicklungsarbeit an unserem Standort München die Tests für den Einsatz im europäischen Verkehr durchzuführen. Dazu haben wir gerade ein Testfeld in unmittelbarer Nähe zum Münchner Flughafen eingerichtet.“

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Sowohl Volkswagen Nutzfahrzeuge als auch Argo AI halten den Einsatz einer Kombination aus Sensoren und Kamerasystemen im Fahrzeug für unverzichtbar.

Argo AI hat kürzlich einen Lidar-Scanner (Light detection and ranging) vorgestellt, der im Gegensatz zum Radar-System mit Lichtwellen arbeitet und Objekte aus einer Distanz von bis zu 400 Metern erfassen kann. Sein patentierter Geiger-Modus besitzt die Fähigkeit, selbst kleinste Partikel (ein Photon) zu erkennen, so dass auch sehr schwach reflektierende Objekte erfasst werden und damit sehr genaue Darstellungen der Umgebung möglich sind.

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Auch für den kommerziellen Einsatz der künftigen Technik bei Fahrdienstleistern gibt es konkrete Pläne. Im Jahr 2025 wird die Konzerntochter und Ridepooling-Anbieterin MOIA der erste Nutzer des autonom fahrenden ID. BUZZ AD sein.

„MOIA verfügt über umfassende Erfahrungen im Bereich der Mobilitätsdienstleistungen und des Flottenmanagements. Innerhalb kürzester Zeit haben wir Europas grössten, rein elektrischen Ridepooling-Service aufgebaut und Millionen von Fahrgästen befördert. Diese Expertise bringen wir in die Kooperation mit Volkswagen Nutzfahrzeuge und Argo AI ein. Hamburg wird als erste Stadt einen autonomen Ridepooling-Service mit einem ID. BUZZ haben“, sagte Geschäftsführer Robert Henrich.  MOIA ist der flächengrösste Sharing-Anbieter Hamburgs mit aktuell 1200 Mitarbeitern.

Eine noch zu lösende Herausforderung des autonomen Lieferdienstes wird die Übergabe von Paketen an die Empfänger sein, was die (bisher) menschlichen Fahrer jetzt noch nebenbei erledigen.

 

 

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