Iveco Daily: Weniger Unterhalt, mehr Service

IVECO DAILY Komfort, Assistenzsysteme, Emissionsstandards und Konnektivität: Der neue Daily hat sich nicht nur in diesen Kerndisziplinen verbessert, sondern legt auch in Sachen Wartungsmanagement die Messlatte neu.

Iveco Daily TIR transNews
Nach drei Jahren Entwicklung mit 200 Prototypen, 800 virtuellen und physischen Tests sowie 3,5 Mil­lionen gefahrenen Testkilometern präsentierte Iveco in Turin den neuen Daily.

Nach über 40 erfolgreichen Jahren ist der Daily so fit wie nie. Auch Iveco hat es geschafft, die rasant voranschreitenden Megatrends Automatisierung, Elektrifizierung und Serviti­zation aufzunehmen. Der letzte Begriff bezeichnet übrigens laut Wikipedia «die Änderung des bisherigen Angebotsportfolios weg von nur Sachgütern hin zu einer Kombination aus Sachgütern und Dienstleistungen». Das bedeutet, dass Iveco (wie auch bereits andere Hersteller) den Pfad des reinen Hardwareproduzenten verlassen hat und sich zusätzlich zum Dienstleistungsanbieter wandelt. Das vorrangige Ziel ist die Stärkung der Effizienz und Profitabilität der Kunden, weshalb diese Dienstleistungen (noch) sehr eng mit dem eigentlichen Fahrzeug verflochten sind.

Das Fahrzeug bleibt Kerngeschäft
Äusserlich ist die neue Generation an Details zu erkennen, wobei jedes einem Zweck folgt: So sollen die neuen Leichtmetallfelgen die Nutzlast optimieren und die LED-Leuchten dank 15 Prozent besserer Sichtbarkeit die Sicherheit erhöhen sowie Kosten reduzieren, da sie während der gesamten Lebensdauer des Fahrzeugs nicht ausgewechselt werden müssen. Der Küh­lergrill wurde vergrössert und damit auch der Luftdurchsatz, was durch die Leistungserhöhung des Top-Aggregats sowie für die verbrauchs- und emissionssenkenden Massnahmen nötig geworden war. Ein Highlight für Flottenmanager ist die neue dreiteilige Stossstange. Bei kleineren Unfällen muss nur noch der beschädigte Teil anstelle der gesamten Stossstange ausgetauscht werden. Laut den Statistiken von Iveco sei dies in 90 Prozent der Fälle möglich.

Weiterhin wird der Daily grundsätzlich von den zwei bewährten Motorvarianten angetrieben, nämlich vom 2,3-Liter-F1A-Motor mit 116 bis 156 PS (320 bis 380 Nm) ­sowie vom 3,0-Liter-F1C-Motor mit 160 bis 210 PS (380 bis 470 Nm), den es auch in einer 136 PS starken Erdgas-Version gibt. Das maximale Drehmoment dieses Natural-Power-Aggregats beträgt 350 Nm und zusammen mit dem Hi-­Matic-Achtgang-Automatikgetriebe ist diese Motorisierung kraftvoll und komfortabel unterwegs, eine echte Alternative, wie unser Fahrversuch mit 80-Prozent-Beladung zutage förderte. Weiterhin im Angebot bleibt zudem die elektrische Variante mit 80 kW Leistung und 300 Nm maximalem Drehmoment, die bislang aber noch auf ihren volumenmässigen Durchbruch wartet. Laut Iveco erfüllt der neue Daily als erstes Fahrzeug in seinem Segment die Emissionsstandards Euro 6d-TEMP (WLTP und RDE). Eine Reihe von Features sorgt für eine deutliche Treibstoffeinsparung von bis zu zehn Prozent:

  1. Stopp-Start-System, standardmässig bei allen Modellen mit 2,3-Liter-Motor inklusive Daily Hi-Matic
  2. elektronisch gesteuerter VTG-Lader
  3. für den Daily entwickelte Super-Eco-Reifen mit niedrigem Rollwiderstand
  4. intelligente Lichtmaschine mit 220 A (12 V)

Ausserdem funktioniert das Reifendrucküberwachungssystem auch für Doppelbereifung – im Segment ein Novum. An den Wartungskosten wurde ebenfalls geschraubt. Dank Produktverbesserungen und längeren Ölwechselintervallen sollen sie um bis zu zehn Prozent tiefer liegen – u.a. durch eine grössere Ölwanne, die im Langstreckeneinsatz die Service-Intervalle von 50’000 auf 60’000 km ausweitet.

Neue Assistenzsysteme
Der neue Instrumenten-Cluster verfügt über ein hochauflösendes TFT-Farbdisplay mit in­tuitiver Schnittstelle für alle wichtigen Einstellungen und Funktionalitäten. Das neue Hi-Connect-Infotainment-­System mit Sprachsteuerung ist mit Apple Car Play und Android Auto ausgerüstet und bietet einen 7-Zoll-Bildschirm, DAB-Radio, Rückfahrkamera-Display, Navigationssystem sowie eine Echtzeit-Fahrstilanalyse.

Das kleinere, nun in Höhe und Neigung einstellbare Multifunktions-Lederlenkrad bietet mehr Platz für die Beine. Eine wichtige Neuheit ist die elektrische Servolenkung, die präziser auf den Fahrer reagiert, Vibrationen dämpft sowie Drift und Radunwuchten ausgleicht. Sie ermöglicht eine ganze Reihe neuer Fahrassistenten:

  1. Das Notbremssystem AEBS mit City Brake PRO verhindert Kollisionen bei Geschwindigkeiten zwischen 5 km/h und 50 km/h und mildert den Aufprall bei höheren Geschwindigkeiten ab. Es erfasst eigenständig die Wahrscheinlichkeit für eine bevorstehende Kollision und bremst entsprechend, falls der Fahrer nicht eingreift, um einen Unfall zu verhindern.
  2. Bei städtischen Einsätzen im dichten Verkehr sorgt der Stauassistent (Queue Assist) für eine ermüdungsfreie Stop-and-go-Fahrt.
  3. Der Abstandsregeltempomat (Adaptive Cruise Control) in Kombination mit dem Stauassistenten behält die Geschwindigkeit und den Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug gemäss Einstellung bei.
  4. Der proaktive Spurhalteassistent (ProActive Lane Keeping Assist) sorgt mit einer aktiven Lenkunterstützung dafür, dass das Auto nicht unfreiwillig die Spur verlässt.
  5. Bei seitlichen Windböen hilft der Seitenwindassistent (Crosswind Assist) dem Fahrer, das Fahrzeug stabil in der Spur zu halten.
  6. Der City Mode verstärkt die Lenkunterstützung und reduziert so den Kraftaufwand für die Lenkradbetätigung fürs Manövrieren und Einparken um bis zu 70 Prozent.

Fahr- und Anfahrhilfen
Bei herausfordernden Fahrbedingungen helfen die Bergabfahrhilfe (Hill Descent Control) und die Traktionshilfe (Traction Plus), das Fahrzeug unter Kontrolle zu halten und auf rutschigem Untergrund voranzukommen. Der Daily ist gemäss Iveco das erste Fahrzeug in seiner Klasse, das diese beiden Features bei Modellen mit Hinterradantrieb bietet.

Die elektrische Feststellbremse greift automatisch ein, wenn das Fahrzeug geparkt wird, und löst sich, wenn der Fahrer wieder anfährt. Nebst der Zeitersparnis hat dies den Vorteil von mehr Bewegungsfreiheit in der Kabine, da der Handbremshebel entfällt.

 

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