ABB E-mobility und Scania entwickeln Megawatt-Ladesystem

ELEKTRIFIZIERUNG Scania hat erfolgreich ein Pilot-Megawatt-Ladesystem von ABB E-mobility installiert und getestet. Dies ist der nächste Meilenstein in der Entwicklung einer effizienten, leistungsstarken Ladelösung für schwere Nutzfahrzeuge, denn diese Technologie ermöglicht eine Halbierung der Ladezeit.

Scania ABB E-mobility Megawatt-Charging MCS TIR transNews
Ein Scania Elektro-LkKW der nächsten Generation absolvierte einen ersten Ladetest mit einem Pilot-Megawatt-Ladesystem (Megawatt Charging System / MCS) von ABB E-mobility.

ABB E-mobility und Scania setzen sich für eine emissionsfreie Zukunft des Verkehrs ein und sind bestrebt, schon heute eine führende Rolle in der Entwicklung der Technologie von morgen zu übernehmen. Die Entwicklung einer Lösung zum schnellen Aufladen von Elektro-Nutzfahrzeugen, auch für grosse Reichweiten, ist ein wichtiger Schritt zur Steigerung des Absatzes von schweren Nutzfahrzeugen, die ohne fossile Brennstoffe betrieben werden können.

Die ersten Tests zum Nachweis der technischen Machbarkeit des Hochstromladens sind ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zum künftigen MCS von ABB E-mobility. Dies wird zur schrittweisen Einführung von Hochleistungs-Ladestationen führen, beginnend bei 1500 Ampere und schliesslich bis zum vollen MCS-Umfang von bis zu 3000 Ampere. Dies ist ein Ladestandard, in den sowohl Scania als auch ABB E-mobility investiert haben und an dessen Entwicklung sie in Zusammenarbeit mit CharIN massgeblich beteiligt waren (der MCS-Standard wird für 2024 erwartet).

Gesetzlich vorgeschriebene Lenkpausen definieren Einsatzdauer
Die MCS-Technologie ist von entscheidender Bedeutung für die Langstrecken-Elektro-LKW von Scania, bei denen sowohl die Lenk- als auch die Ruhezeiten gesetzlich geregelt sind. Das Fahrzeug kann maximal 4,5 Stunden gefahren werden, bevor der Fahrer eine 45-minütige Pause einlegen muss, und während dieser Zeit muss der Lkw genügend Energie für weitere 4,5 Stunden Betrieb aufladen. Aufgrund der Grösse der Batterien ist sowohl eine schnelle als auch eine leistungsstarke Aufladung erforderlich.

«Wir sehen eine Dynamik für den elektrischen Transport und unser Ziel ist es, dass 50 Prozent aller Fahrzeuge, die wir jährlich verkaufen, bis 2030 elektrisch sind. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine entsprechende Infrastruktur erforderlich, und das MCS ist ein entscheidendes Puzzlestück für die künftige Infrastruktur», sagt Fredrik Allard, Leiter E-Mobility bei Scania.

Als weltweit führender Anbieter von Ladelösungen für Elektrofahrzeuge strebt ABB E-mobility den Spitzenplatz an, wenn es darum geht, zuverlässige Ladeinfrastruktur und robuste Servicekapazitäten bereitzustellen, die Flotten für eine erfolgreiche Umstellung auf Elektrofahrzeuge benötigen.

Chris Nordh, globaler Leiter Flotten- & Transitgeschäft bei ABB E-mobility, fügt hinzu: «Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Scania bei diesem Meilenstein-Pilotprojekt, das einen Präzedenzfall für die Branche darstellen wird und eine der Möglichkeiten aufzeigt, wie wir OEM-Ladepartnerschaften gemeinsam angehen, indem wir den Technologie-Stack effektiv vertikalisieren, um grossartige Erfahrungen für den Endnutzer zu schaffen.»

Ab diesem Jahr kann Scania LKW mit dem MCS-Vornorm-Stecker für Kunden mit spezifischen und ausgeprägten Bedürfnissen anbieten, wobei die Produktion im Jahr 2024 beginnen soll. ABB E-mobility wird die nächste Generation seiner MCS-Technologie Ende 2024/Anfang 2025 einführen.

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