Mit der F-Line stellt Ford Trucks eine ganze neue Modell-Linie vor
FORD TRUCKS Fünf Jahre nach der Lancierung der neuen Sattelzugmaschine F-Max hat Ford Trucks seine übrige Modellreihe überarbeitet und umbenannt. Im Laufe dieses Jahres will der Hersteller nun auch in der Schweiz offiziell vertreten sein.

Mit zahlreichen technischen Neurungen, u.a. wegen der neusten europäischen Gesetzgebung, und einer optischen Anlehnung an das Flaggschiff F-Max hat Ford seine übrigen Modelle als F-Line neu vorgestellt. Premiere feierten die Ford F-Line auf der Solutrans in Lyon, wobei wir von ihm bereits vorgängig einen vertieften Augenschein nehmen konnten. Seit Februar 2024 rollen die F-Line-Modelle auf die Ford-Märkte. Dabei plant Ford Trucks weiterhin, sich in ganz Westeuropa offiziell anzusiedeln, und damit auch in der Schweiz. Mit potenziellen Partnern in der Schweiz laufen aktuell Verhandlungen, wie Selim Yazici, Managing Director DACH-Region, auf Anfrage bestätigt. «Wir arbeiten darauf hin, die Verhandlungen 2024 abschliessen zu können.»

F-Line mit vielen Neuerungen
Mit der F-Line bietet Ford Trucks wie beim Vorgänger neben etlichen Fahrgestellen und Sattelzugmaschinen wiederum auch spezifisch auf den Baustellenverkehr ausgerichtete Modelle. Diverse äussere Designelemente sind, wie gesagt, aus dem F-Max abgeleitet, dazu kommen Verbesserungen beim Zugang durch breitere und neu ausgerichtete Trittstufen sowie eine bessere Sicht aufs Verkehrsgeschehen dank neuen Seitenfenstern und einem neuen Aussenspiegeldesign. Auch im Interieur wurden viele Elemente optimiert, wie die neuen Sitzbezüge, das neue Multifunktionslenkrad, aber auch das Layout und die Gestaltung der diversen Schalter und Tasten. Neu ist zudem das 9-Zoll-Multimedia-Display, über das der Chauffeur unter anderem diverse Fahrzeugparameter einstellen kann.

Die umfangreichen neuen Vorschriften über Fahrerassistenzsysteme und Cybersicherheit bringen neben der Vollvernetzung der Fahrzeuge viele Neuerungen in die unterhalb des F-Max angesiedelte Modellreihe. ConnecTruck nennt Ford seinen Konnektivitätsdienst, der bereits im F-Max erhältlich war und nun ebenfalls in der F-Line zur Standardausrüstung gehört. ConnecTruck ermöglicht unter anderem Updates over the air, die leichte Integration in ein Flottenmanagementsystem, die Analyse von Fahrstil und Verbrauch sowie die Ferndiagnose der Fahrzeuge.

Motoren und Getriebe
Die neuen 6-Zylinder-Ecotorq-Motoren sind aus den bisherigen Triebwerken weiterentwickelt und kommen auch als moderne Euro-6-Motoren mit 9,0 und 12,7 Litern Hubraum. Sie verfügen über Lader mit variabler Geometrie und ein effizientes EGR-System. Während der 12,7-Liter-Motor in allen Modellen, also in den Fahrgestellen, den Bau- und den Sattelzugmaschinen, erhältlich ist, wird das kleinere Triebwerk nicht in der Zugmaschine angeboten. Der 12,7-Liter-Motor wird übrigens auch im F-Max eingesetzt, wo er 500 PS leistet, während sein Spitzenwert im F-Line lediglich 450 PS beträgt. Die integrierten Motorbremsen beider Triebwerke leisten 320 kW im grossen und 220 kW im kleineren Motor und sie können bei Bedarf auch um einen Retarder ergänzt werden.

Um Effizienz und Fahrbarkeit zu verbessern, hat Ford Trucks die Getriebe mit mehr Gängen ausgestattet. Dabei sind sämtliche Modelle und Motoren wahlweise mit manuellem oder automatisiertem Getriebe erhältlich. Das automatisierte 16-Gang-Getriebe ist übrigens eine Ford-eigene Entwicklung. Kombiniert werden kann folgendermassen:
Fahrgestelle:
- 9,0 l, 6 Zyl., 243 kW (330 PS) bei 1900/min, 1400 Nm bei 1200–1650/min
- Getriebe M9 (Eaton); AMT9 (ZF)
- 12,7 l, 6 Zyl., 309 kW (420 PS) bei 1800/min, 2150 Nm bei 1000–1300/min
- Getriebe M16 (ZF); AMT16 (Ford)
- Achsen 4×2, 6×2, 8×2
Baustelle:
- 9,0 l, 6 Zyl., 243 kW (330 PS) bei 1900/min, 1400 Nm bei 1200–1650/min
- Getriebe M9 (Eaton); AMT9 (ZF)
- 12,7 l, 6 Zyl., 309 kW (420 PS) bei 1800/min, 2150 Nm bei 1000–1300/min
- 12,7 l, 6 Zyl., 330 kW (450 PS) bei 1800/min, 2500 Nm bei 1100–1200/min
- Getriebe M16 (ZF); AMT16 (Ford)
- Achsen 4×2, 6×2, 6×4, 8×4
Sattelzugmaschinen:
- 12,7 l, 6 Zyl., 330 kW (450 PS) bei 1800/min, 2300 Nm bei 1000–1300/min
- Getriebe M16 (ZF); AMT16 (Ford)
- Achsen 4×2, 6×4
Spezielle Eigenheiten der F-Line
Für die Neuauflage hat Ford seine bisherigen Modelle in jedem Detail überarbeitet und spart beispielsweise nur schon 36 kg pro Fahrzeug ein, indem für Schrauben, Bolzen und Nieten neue, leichtere Materialien eingesetzt werden. Mehr Fahrkomfort ergibt sich auch durch die neue elektrohydraulische Lenkung, die einerseits besser vor Stössen schützt und andererseits die Lenkarbeit erleichtert. Die Kabine ist als Day- oder Sleeper-Cab erhältlich, mit einem niedrigen oder einem höheren Dach.

Je nach Einsatzzweck bietet die F-Line spezifische Merkmale. Die Fahrgestelle beispielsweise erfüllen von Grund auf die ADR-Vorschriften für den Transport gefährlicher Güter. Die 8×2-Fahrgestell-Versionen bieten zudem einen normalen und einen langen Überhang, und bei ihnen lässt sich die rechte Chassis-Seite für Spezialanwendungen «freiräumen», indem beispielsweise der Tank auf die gegenüberliegende Seite wandert. Liftbare Achse (6×2, 8×2), luftgefederte Hinterachse (4×2, 6×2) und gelenkte Nachlaufachsen (6×2, 8×2) sind weitere Optionen.

Die Baustellenmodelle sind mit einem verstärkten Chassis und verstärkten Achsen ausgerüstet, wobei die Vorderachse für bis zu neun Tonnen Achslast ausgelegt ist. Natürlich bieten sie die verlangte zusätzliche Bodenfreiheit und auch in anderen Bereichen die nötige zusätzliche Robustheit, entsprechend sind diese Modelle für den harten Einsatz bestens gerüstet. Die Sattelzugmaschinen wiederum werden mit höhenverstellbaren Sattelkupplungen angeboten, die je nach Achskonfiguration variieren.