Ford Trucks setzt auf Dualfuel mit Wasserstoff
KOOPERATION Ford Otosan will mit seinen Lastwagen rasch auf alternative Antriebe umstellen und setzt dabei auf Dualfuel mit Wasserstoff des belgischen Unternehmens CMB.Tech. In nur drei Tagen soll ein bestehender Diesel-LKW auf Dualfuel mit Wasserstoff umgerüstet werden.
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Auch Ford Trucks sucht intensiv nach Lösungen zur Dekarbonisierung des Nutzfahrzeugs. In einem ersten Schritt geht man die Kooperation mit CMB.Tech ein, indem ein Ford F-Max zum Dualfuel-Truck Diesel/Wasserstoff umgewandelt wird. Die Technologie von CMB.Tech funktioniert praktisch ohne Eingriff in den bestehenden Dieselmotor. Vielmehr wird in den Ansaugtrakt lediglich eine Wasserstoff-Einspritzung eingebaut. Sie sorgt dafür, dass Wasserstoff in der Brennkammer angesaugt wird, sodass für den Verbrennungsprozess weniger Diesel benötigt wird. Entsprechend sinken neben Dieselverbrauch auch die verschiedenen Emissionen und der Partikelausstoss. Notfalls – falls einmal kein Wasserstoff verfügbar ist – läuft der Truck mit der CMB-Technologie einfach wie bisher allein mit Diesel.
CMB.Tech ist das Cleantech-Unternehmen der Compagnie Maritime Belge (CMB) und hat sich auf grosse industrielle und maritime Anwendungen spezialisiert, die mit Wasserstoff oder Ammoniak betrieben werden. An der Dualfuel-Technologie haben CMB.Tech und Ford Otosan die letzten drei Jahre zusammengearbeitet. Die Lastwagen werden in nur drei Tagen umgebaut, wobei sie zuerst mit den nötigen Wasserstofftanks bestückt werden, bevor die Einspritzung im Ansaugtrakt montiert wird. Schliesslich wird das Fahrzeug mit einer ergänzenden Motorsteuerung versehen, die Diesel und H2 kombiniert. Der einfache und gemäss Ford preiswerte Umbau macht die Dualfuel-Technologie leicht skalierbar. Zudem wird es Flottenbesitzern ermöglicht, unkompliziert und kostengünstig in die Wasserstofftechnologie einzusteigen. Allerdings sieht Ford die Technologie nur als eine kurzfristige Übergangslösung, gleichwohl ermöglicht sie das rasche Ausrollen von Wasserstoff-LKW und den Aufbau der Tankinfrastruktur, bevor sich reine H2-Verbrennungsmotoren und Brennstoffzellen-Lösungen durchzusetzen beginnen.
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