Volvo Trucks LNG auch für die Langdistanz

FLÜSSIGERDGAS LNG Die beste verfügbare Klimalösung auf dem Markt für den schweren Regional- und Fernverkehr: Volvo Trucks setzt statt auf den Otto- weiterhin auf das Konzept Dieselmotor.

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Die Testfahrzeugflotte mit LNG- und Dieselmotoren.

Die Verringerung der klimaschädlichen Emissionen aus dem schweren gewerblichen Verkehr fordert Politik, Trans­port­beauftragte, Transportunternehmen und Fahrzeughersteller gleichermassen. Im Mai legte die EU eine Verord­nung mit dem Ziel vor, die CO2-Emissionen der schweren Nutzfahrzeuge zu reduzieren. Erdgas ist ein fossiler Brennstoff, produziert aber bis zu 20 Prozent, bei Verwendung von Biogas sogar bis zu 100 Prozent weniger CO2 gegenüber den Dieselmotoren.

Durch den Ersatz von Diesel durch Flüssigerdgas oder Biogas können die CO2-Emissionen von schweren Lastwagen drastisch reduziert werden. Flüssigerdgas (LNG) wird heute vor allem in industriellen Betrieben verwendet. Es bietet aber auch hervorragende Voraussetzungen zu einem wettbewerbsfähigen Fahrzeugtreibstoff mit erheblichen Vor­teilen für die Umwelt. Dies ist auch die Meinung von Volvo Trucks, die jetzt ihre Entwicklung von mit Gas angetriebenen Lastwagen für den schweren Regional- und Fernverkehr intensiviert. Bereits ab Frühjahr 2018 stehen Volvo LNG-­Last­wagen im Verkaufsprogramm.

Die Langstreckentauglichkeit ist gegeben Je nach Bedarf können auch die Langstreckenfahrzeuge mit Tanks für Reich­weiten bis zu 1000 km bestückt werden. Dies ist ein wichtiger Faktor, da die entsprechenden Tankstellen in ­Europa noch rar sind – die Schweiz ist dabei ein weisser Fleck auf der Landkarte. Im Moment werden auf den Routen von Finnland bis Spanien und von England bis Italien 12 LNG-Tankstellen aufgeführt – 13 weitere sind in Planung. Die zur Verfügung stehenden Testfahrzeuge waren mit LNG-Tanks bis zu 205 kg und zusätzlich mit einem 170-Liter-Diesel- und einem 65-Liter-AdBlue-Tank ausgerüstet.

Das Betanken der LNG-Fahrzeuge benötigt dieselbe Zeit wie bei Dieseltanks. Bei der Betankung weist das Flüssiggas eine Temperatur von –140 °C bis –125 °C auf. Dies bedingt, dass die Anschlüsse erst gereinigt werden müssen (Partikel gefrieren und die Anschlüsse könnten undicht werden) und anschliessend kann der Zapfhahn mittels Bajonettverschluss gekoppelt werden. Der hohen Minusgrade wegen muss sich der Fahrer während dem Tankvorgang mit ­Augenschutz und Handschuhen ausrüsten.

Während der Fahrt wird der Treibstoff erwärmt, mit Druck versehen und in ein Gas umgewandelt. Danach erfolgt die Einspritzung. Um das Gas zu zünden, wird bei der Einspritzung ein minimaler Anteil an Diesel beigefügt. Das ganze erfolgt über zwei Zuleitungen, aber nur eine Einspritzdüse.

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Der Zusatz LNG zeigt, dass das Unternehmen umweltbewusst unterwegs ist.

Guter eindruck auf der kurzstrecke Auf einem Rundkurs in der Nähe Madrids (E) mit entsprechenden Steigungen und Gefällen konnten die verschiedenen Fahrzeuge mit LNG- und Dieselmotoren gefahren und verglichen werden. Der erste und – abgesehen vom Tankvorgang – einzige Un­terschied ist der «Sound» aus dem Motorraum. Die LNG-­Tonlage gleicht gegenüber dem Diesel eher einem leichten Säuseln.

Auf der Strecke – auch bei Berganfahrten aus dem Stand – waren bei den identisch beladenen Fahrzeugen keine Leistungsunterschiede auszumachen. Auch der Verbrauch der LNG-Fahrzeuge entspricht laut Volvo den Diesel-Trucks. In Fällen, bei denen Elektrofahrzeuge (noch) nicht geeignet sind, ist LNG eine hervorragende Alternative. Nur eben – in der Schweiz bleiben die Gastanks mangels Infrastruktur im Moment noch leer.

Hier geht’s zur Webseite von Volvo Trucks Schweiz.

 

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