Iveco und Nikola: Joint-Venture-Fabrik in Ulm

SCHWERE ELEKTRO-LASTWAGEN Die Partnerschaft zwischen dem globalen Nutzfahrzeughersteller Iveco und dem US-amerikanischen Konzern Nikola tritt mit der Eröffnung des komplett umgebauten Werks in Ulm in die Produktionsphase.

Iveco und Nikola Fabrik in Ulm TIR transNews
Null Abfall, null Unfälle, null Ausfälle und null Lagerbestände – das ist das Ziel der neuen Fabrik in Ulm.

Am 15. September stellte das Joint Venture von Iveco und der Nikola Corporation mit der Fabrik in Ulm, Deutschland, die neugestaltete Produktionsstätte der elektrischen schweren LKW „Nikola Tre“ der Öffentlichkeit vor. Der batterie-elektrische Antrieb leistet 645 PS, die Reichweite beträgt 560 km und die 753-kWh-Batterie kann in 120 Minuten wieder aufgeladen werden (bei einer Ladeleistung von 350 kW).

Die Produktion soll bis zum Jahresende anlaufen. Die ersten hier produzierten Nikola-Tre-Modelle – zu Beginn zwei pro Woche – werden 2022 an ausgewählte Kunden in den USA ausgeliefert. Ab 2023 soll dann bereits täglich ein LKW entstehen. Das ist aber erst der Anfang: Die Kapazität liege bei 3000 Trucks pro Jahr – da ist also noch viel Luft nach oben.

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Der Nikola Tre basiert auf der Iveco S-Way-Plattform und wird von einer eigens von FPT Industrial und Bosch mitentwickelten elektrischen Achse angetrieben.

Neben dem batterieelektrischen Fahrzeug (BEV) wurde auch ein Blick auf die nächste Evolutionsstufe dieser modularen Schwerlastplattform gewährt, nämlich in Form des FCEV – ein Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug-Prototyp des Nikola Tre (Fuel Cell Electric Vehicle). Dieses Nachfolgemodell wird Ende 2023 in Ulm in Produktion gehen.

Zu den illustren Gästen (und Gastgebern) gehörten Gerrit Marx, President Commercial & Specialty Vehicles bei CNH Industrial und designierter CEO der Iveco Group; Mark Russell, Chief Executive Officer und Präsident von Nikola; Winfried Herrmann, Landesverkehrsminister Baden-Württemberg; Martin Bendel, Erster Bürgermeister der Stadt Ulm; Massimiliano Lagi, Generalkonsul von Italien in Stuttgart, Deutschland.

«Trotz der globalen Pandemie und all der Herausforderungen der Branche, mit denen wir konfrontiert sind, seit wir diese Partnerschaft im September 2019 bekannt gegeben haben, ist es äusserst befriedigend, heute hier als Team zu stehen und Zeuge des Resultats unserer harten Arbeit zu sein – pünktlich und nach unseren ursprünglichen Plänen», sagte Gerrit Marx in seiner Eröffnungsrede.

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Ab 2023 wird es auch eine Brennstoffzellen-Version des Nikola Tre mit einer Reichweite von 800 km geben.

Auf 50’000 Quadratmetern, davon 25’000 überdacht, verfügt die Ulmer Fertigungsstätte über einen Endmontageprozess, der für „elektrisch entwickelte“ Fahrzeuge ausgelegt ist. Dieser Standort (und damit die erste Phase der Industrialisierung) repräsentiert die gemeinsame Investition von Iveco und Nikola und involviert 160 vorgesehene Lieferanten in den gesamten Prozess.

Es wird erwartet, dass der Standort nach den Prinzipien des World Class Manufacturing-Programms arbeitet, mit dem Ziel, null Abfall, null Unfälle, null Ausfälle und null Lagerbestände zu erreichen.

«Diese neue Einrichtung ist wunderschön, und wir sind den Teams von Iveco und Nikola dankbar für ihre Zusammenarbeit und ihre Beharrlichkeit, die Fabrik in Ulm zum Leben zu erwecken», sagte Mark Russell, CEO von Nikola.

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