Nikola: Ambitionierte Pläne aus ­Phoenix, Arizona

BRENNSTOFFZELLE Die US-Firma Nikola will mit Brennstoffzellen-­Lastwagen die Welt erobern. Mit dem Nikola Tre zielen die Amerikaner auf Europa. Produktions­start soll im Herbst 2022 sein, davor müssen noch die Gebäude für Fabrikation und Brennstoffzellenentwicklung hochgezogen werden.

Nikola Tre Brennstoffzelle TIR transNews
Der für Europa vorgesehene Nikola Tre soll mit Brennstoffzelle bis 1200 km weit fahren können.

Was Elon Musk für Tesla, ist Trevor Milton für Nikola. Der Visionär gründete im Jahr 2014 die Firma Nikola Motor Company im amerikanischen Bundesstaat Utah, wobei Milton seine Firma wie Musk nach dem Physiker und Erfinder Nikola Tesla benannte. Am heu­tigen Hauptsitz in Phoenix, Arizona, wurde vor wenigen Wochen am Event «Nikola World 2019» das in Entwicklung befindliche Produktportfolio vorgestellt. Dieses setzt sich vornehmlich aus schweren Elektrolastwagen zusammen, die den Strom aus Wasserstoff (Brennstoffzelle) beziehen. Neben der Entwicklung und Fabrikation von Fahrzeugen und Komponenten will sich das Unternehmen auch den Themen Energiespeicherung, Wasserstofftankstellenbau und Tank­infrastruktur annehmen.

Produktionsstart ab 2022
Nach dem 2016 vorgestellten Nikola One wurden nun der Two und der Tre enthüllt, wobei der Tre spezifisch für Europa und Australien konzipiert ist. Die Elektromotoren des Frontlenkers sollen bis 735 kW leisten und 2700 Nm Drehmoment bieten. Je nach Einsatz verspricht der Hersteller Reichweiten von 500 bis 1200 km. Der Two wiederum hat eine für die USA typische, moderne Hauberkabine, in Sachen Leistung und Reichweite sollen Two und Tre auf Augenhöhe liegen.

So visionär die Idee, so herkömmlich sind die noch zu tätigenden Schritte, bis die Serienproduktion, deren Start auf 2022 anvisiert ist, loslegen kann. Trotz mehr als 13’000 Vorbestellungen muss zuerst eine Fabrikation erstellt werden. Zudem will das Unternehmen selbst Brennstoffzellen entwickeln. Mit dem eigenen Fuelcell-Labor rechnet Milton damit, die Entwicklungszeiten der Technik gegenüber heute zu halbieren. Fabrikation, R&D und Labor sollen auf einer noch grünen Wiese in Arizona hochgezogen werden. Auch in Europa plant er eine Fabrikation. Zudem sucht man die Nähe eines LKW-Partners, mit dem das Vertriebs- und Servicenetz aufgebaut werden soll. Und steht mit Lastwagen-OEMs in Verhandlung, um einen Transfer von Nikola-­Technik zu anderen Truck-Firmen zu initiieren.

Nikola Two US-Truck Brennstoffzelle TIR transNews
Der Nikola Two ist ein typischer US-Truck.
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