Die hohe Kunst des effizienten Verteilerverkehrs

RENAULT TRUCKS Mit dem Urban Lab2 sucht Renault Trucks nach dem Effizienzpotenzial, das auch im Verteilerverkehr auf der Strasse liegt. Das Ziel ist eine um 13 Prozent verbesserte Effizienz.

Renault Trucks Urban Lab2 TIR transNews
Beim Renault Trucks Urban Lab2 fällt die starke aerodynamische Verschalung auf. Weil Verteiler-LKW-Flotten oft im Schnitt mit über 50 km/h unterwegs sind, spielt Aerodynamik eine wichtige Rolle.

Wie kann der Verbrauch beim Verteilerlastwagen reduziert werden? Diese Frage führte Renault Trucks zum Experimentalfahrzeug Urban Lab2. Der in Zusammenarbeit mit sechs Partnern entstandene Lastwagen setzt an fünf Punkten an: Routenplanung, Aerodynamik, Hybridisierung, Rollwiderstand und Ampelerkennung. Die Kombination dieser Elemente soll die Effizienz des 19-tönnigen Renault Trucks D Wide um respektable 13 Prozent verbessern.

Anders als beim Langstreckenverkehr haben es die Reifen im Verteilerverkehr schwer, auf Betriebstemperatur zu kommen. Mit einer speziellen Gummimischung wirkt Michelin diesem Problem entgegen und hat für den Urban Lab2 ­eigens LKW-Reifen entwickelt.

Ein Microhybrid hilft bei der Energierückgewinnung und dient als Starter-Generator mit integrierter Stopp-Start-Funktion. Das Valeo-System arbeitet mit 48 Volt, betreibt elektrische Verbraucher wie den Kühlaufbau oder die Scheinwerfer und hilft in der Form mit, die Last des Verbrennungsmotors zu reduzieren und entsprechend den Verbrauch zu senken. Die Routenplanung wiederum errechnet die in Bezug auf die Lieferungen ökologischste Strecke, namentlich mit den wenigsten voraussehbaren Stopps.

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Die Ampelerkennung gibt dem Chauffeur Fahrempfehlungen, die in Bezug zur bevorstehenden Rotschaltung und Fahrsituation stehen.

Die Aerodynamik scheint bei oberflächlicher Betrachtung für einen Verteilerlastwagen von untergeordneter Bedeutung. Die Analyse vieler Flotten hat Renault Trucks jedoch gezeigt, dass viele im Schnitt mit über 50 km/h unterwegs sind und daher im Bereich von aerodynamisch rele­van­tem Tempo fahren. Radverkleidungen, Seitenverkleidungen, Abrissbleche am Aufbauende, strömungsoptimierter Übergang von Kabine zum Aufbau – das sind nur ein paar Verbesserungen, die dem Urban Lab2 zugutekommen. Um Gewicht und Preise moderat zu halten, ist beispielsweise die Seitenverkleidung nicht aus Kunststoff oder Blech, sondern aus einem leichten, straff gespannten Stoff.

Gut vorbereitet an die Ampel Abhängig von der Strasseninfrastruktur ist die Rotlichterkennung. Das System rechnet die Information einer bevorstehenden Ampelschaltung auf die Fahrdaten des LKW um und gibt dem Chauffeur beispielsweise die Empfehlung, vom Gas zu gehen, um erst beim Wechsel auf Grün noch rollend an die Kreuzung zu kommen. Renault sieht diesen Teil seines Urban Lab2 als den experimentellsten an. Zwar wurden Praxistests gefahren, der Knackpunkt jedoch ist die Kommunikation mit der Strasseninfrastruktur. Zudem sind die Systeme, die vom ÖV oder von Rettungskräften eingesetzt werden können, von einer Standardisierung noch weit entfernt.

Aktuell werden die Testergebnisse des Urban Lab2 aus­gewertet und es wird sich in wenigen Wochen zeigen, ob Renault auf diesem Weg die angestrebten 13 Prozent Verbesserung erzielen konnte.

www.renault-trucks.ch

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Die Leitbleche am Aufbauheck ­verringern die Verwirbelungen der Luftströme. Auch Räder und Unterbau sind verkleidet.
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