Toggenburger AG testete mehrere schwere Baufahrzeuge
EVALUATION Anlässlich der Fahrzeugevaluation 2023 unterzog das Winterthurer Unternehmen Baufahrzeuge dreier Marken einem mehrtägigen Praxistest. So auch den neuen Scania 560G B 10x4*6 NB aus der neuen "Super" Fahrzeuggeneration.

Vor bald 100 Jahren legte Emil Toggenburger mit dem Betrieb einer Kiesgrube auf dem väterlichen Hof Riedmühle in Dinhard den Grundstein der heute noch inhabergeführten Toggenburger AG. Heute beschäftigt die Unternehmung über 350 Mitarbeitende in verschiedenen Berufsrichtungen. Neben dem ursprünglichen Kerngeschäft vom Gewinnen und Aufbereiten von Kies gehören auch die Dienstleistungsbereiche Baustoffe, Rück- und Erdbau, Umwelttechnik, Krane und Transporte sowie Hebebühnen zu den Kompetenzen der weit über den Kanton Zürich hinaus bekannten Unternehmung.
Rund um die Fahrzeugevaluation 2023 ging es für die Verantwortlichen darum, einen aktuellen Überblick über das derzeit auf dem Markt verfügbare Nutzfahrzeug-angebot und deren Techniken zu verschaffen. Weitere Kriterien sind Komfort, Gewicht, Verfügbarkeit der geforderten Anforderungen und nicht zuletzt auch Wirtschaftlichkeit und Ökologie. So wurden insgesamt drei schwere Nutzfahrzeughersteller eingeladen, ein passendes Fahrzeugkonzept während einer Woche für ausgiebige Analysen und Praxistests zur Verfügung zu stellen.

Scania stellte dazu einen Fünfachser aus seiner neuesten „Super“ Fahrzeuggeneration zur Verfügung. Der Scania 560G B 10×4*6 NB mit Moser Rockbox 2-Seitenkipper-Aufbau sollte dabei unter Beweis stellen, was der Hersteller anlässlich der Fahrzeugpräsentation Mitte November 2021 versprochen hatte: Im Minimum acht Prozent weniger Treibstoffverbrauch, ein neues und weiter verbessertes G33 Getriebe sowie auch ein neues und modulares „MACH“ Fahrgestell mit hoher Flexibilität, was die Anordnung von unterschiedlichen Komponenten ermöglicht.
Während insgesamt vier Tagen konnte Fahrer Thomas Pietzke den Scania rund um Winterthur, auf Baustellen, in Kiesgruben oder auch in städtischen Gebieten auf Herz und Nieren testen, je nach Einsatzort im Eco-, Standard- oder bei Bedarf auch im Offroad-Modus. Nicht nur der Antriebsstrang wurde dabei einem Härtetest unterzogen, auch Fahrkomfort, Handling, Übersichtlichkeit wie auch Geräuschkulisse wurden mit Argus-Augen oder offenen Ohren beobachtet, analysiert und mit den Wettbewerbsprodukten verglichen. Selbst Hansruedi Forster, Leiter Disposition Kies + Beton bei der Toggenburger AG, liess es sich nicht nehmen und begleitete den Fahrer während eines halben Tages, um sich selbst auch ein eigenes Bild verschaffen zu können.

Was sind nun die Erfahrungen, welche der Fahrer aus der Scania Testwoche gezogen hat und die Hansruedi Forster auf dem Beifahrersitz am meisten überzeugt oder überrascht haben? Thomas Pietzke startete mit hohen Erwartungen und sei bald schon positiv überrascht worden, als diese schon nach wenigen Einsatzstunden übertroffen wurden: von der Wendigkeit, der guten Übersicht vom Fahrerarbeitsplatz, der immer perfekt gewählten Schaltstrategie bis hin zum bereits ab 900/min verfügbaren Drehmoment von 2800 Nm. Auch der manuelle Eingriff in die automatisierte Schaltstrategie sei überzeugend und liess manchmal gar Zweifel anbringen, ob dieser überhaupt notwendig gewesen wäre. Ihm hätte es auf jeden Fall nichts ausgemacht, das getestete Fahrzeug gleich fix zu übernehmen und sein bisheriges dafür in die Halle zu stellen.
Für Hansruedi Forster entscheidend seien zum einen die sehr tiefen Treibstoffverbräuche, die während den vier Testtagen und den über 1000 Kilometern erzielt werden konnten, egal ob in der Stadt, auf Überlandstrassen oder im harten Baustellen- und Kiesgrubeneinsatz. Verbräuche, die man sonst nicht kenne, aber mit Sicherheit auch noch im Detail analysiert werden müssten. Doch auch ihm als Beifahrer seien das grosszügige Raumgefühl, der hohe Fahrkomfort, die kaum spürbaren Schaltvorgänge sowie das hohe Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen nicht verborgen geblieben. „Da würde auch ich einem gelegentlichen Fahrereinsatz mit einem solchen Fahrzeug nicht abgeneigt sein“, so Forster.