Vollsynthetischer Sprit für Trucks der Wanner AG
DEKARBONISIERUNG Im Bestreben, den CO2-Fussabdruck zu verringern, hat die Wanner AG in Schaffhausen fünf neue Renault Trucks T480 T4x2 High angeschafft, die sich für den Betrieb mit vollsynthetischen Treibstoffen eignen.
Die Anfänge der heutigen Wanner AG Internationale Transporte in Schaffhausen gehen auf den Beginn des letzten Jahrhunderts zurück. Erst 1955 aber wurde der erste Lastwagen angeschafft, ein Borgward 4×4. Inzwischen unterhält das traditionsreiche Familienunternehmen eine Flotte von 30 schweren Lastwagen mit einem Durchschnittsalter von 3,2 Jahren und beschäftigt 40 Angestellte.
Seit 2012 wird die Wanner AG in vierter Generation von den Geschwistern Flavia (CFO), Roman (CEO) und Reto (COO) Wanner geführt. Die Unternehmung ist sehr breit aufgestellt. Zu ihrem Repertoire gehören internationale Transporte ebenso wie Stückgut in der Schweiz und Holland, Thermo- und lose Transporte, Kipperdienste und Krantransporte, Spezialtransporte, Winterdienst und Baggerarbeiten mit der entsprechenden Logistik. Ganz im Stile des logistischen Komplettanbieters gehören zum Dienstleistungsumfang auch die Verzollung, Lagerhaltung und Kommissionierung dazu.
«Renault Trucks hat uns voll und ganz überzeugt»
2015 stiess der erste Lastwagen der Marke Renault Trucks zur Flotte. Seither hat sich die Anzahl auf 15 Fahrzeuge erhöht, was der Hälfte entspricht. Der rasante Zuwachs einer einzigen Marke lässt an Aussagekraft nichts missen. Das bestätigt auch Reto Wanner: «Im Zuge der Evaluierung sind wir 2015 mit der Thomann Nutzfahrzeuge AG in Kontakt getreten. Das unkomplizierte und lösungsorientierte Vorgehen hat uns sehr beeindruckt. Zu überzeugen wusste – sowieso auch im Betrieb – das Produkt. Im weiteren Verlauf hat uns die Servicequalität darin bestärkt, auf den richtigen Partner gesetzt zu haben.»
Wie macht sauber Sinn?
Bei der jüngsten Beschaffung von fünf Renault Trucks T480 Zugmaschinen stellte sich den Fuhrparkverantwortlichen der Wanner AG vorgängig die Frage, wie man den CO2-Fussabdruck wirksam verringen könnte. «Elektro kam wegen der Reichweite, des Nutzlastverlustes und des hohen Anschaffungspreises nicht in Frage. Gas ist zur Zeit wohl auch nicht die ideale Wahl, und bei Wasserstoff ist die Verfügbarkeit gegenwärtig noch ein Problem», erklärt Reto Wanner. «Für uns kristallisierte sich letztlich der Betrieb mit vollsynthetischem Treibstoff als die derzeit optimale Lösung heraus.» In diesem Zusammenhang meint Reto Wanner: «Es ist bedauernswert, dass nur Wasserstoff und Elektroantriebe von der LSVA befreit werden und die Befreiung nicht auf die CO2-Reduktion ausgelegt wird, worum es schlussendlich ja gehen sollte».
Nicht abhängig von einer Energiequelle
«Wir betanken unsere Fahrzeuge vorerst mit einem Mischverhältnis von 5 bis 10 Prozent vollsynthetischem Treibstoff und erhöhen stetig je nach Verfügbarkeit und Möglichkeit bis 100 Prozent», erklärt Reto Wanner. Diese anfänglich begrenzte Beigabe sei nicht etwa der Temperatur geschuldet, wie beim Einsatz von Biodiesel, sondern vielmehr der Tatsache, dass in der Schweiz vollsynthetische Treibstoffe noch nicht in erforderlichem Masse verfügbar sind. «Deshalb haben wir mit einem Tank eine mobile Lösung getroffen. In Holland dagegen ist das Versorgungsnetz recht gut ausgebaut. Dort können wir den Tank komplett mit vollsynthetischem Treibstoff füllen. Damit sind wir dann CO2-neutral.» Der Vorteil besteht auch darin, dass sich die Fahrzeuge problemlos auch mit normalem Dieseltreibstoff bewegen lassen.
Kein Leistungsverlust
Die Verwendung von vollsynthetischem Treibstoff hat keinerlei Auswirkungen auf die Motorenleistung. Der DTI13 schöpft aus sechs Zylindern und 12,8 Liter Hubraum 480 PS. Das maximale Drehmoment von 2400 Nm steht bei 950 bis 1404/min an. Der Verbrauch durch den Einsatz von vollsynthetischem Treibstoff verändert sich ebenfalls nicht. Reto Wanner lenkt zwar ein, dass ihr «neuer» Treibstoff 20 bis 30 Prozent mehr koste, gibt aber zu bedenken, dass die Motoren der neuesten Generation dank ihrer fortgeschrittenen Technik auch einen Minderverbrauch von 5 bis 10 Prozent vorzuweisen hätten. Die fünf neuen T480 T4×2 High werden primär im Hollandverkehr eingesetzt werden, wo sie Pflanzen und Setzlinge transportieren. Mit der Vorbereitung für die Schubbodenhydraulik werden sie aber auch in der Schweiz rollen, so auch im Kipperbetrieb. Die mit der High-Kabine versehenen Renault Trucks T480 bieten alle Annehmlichkeiten, die dem Fahrpersonal den Arbeitsplatz verschönern und die Arbeit erleichtern.