Norwegischer Winterzauber in Schnee und Eis

SCANIA WINTERTEST Erneut lud Scania seine Kunden zum Wintertest in die tiefverschneite, südostnorwegische Winter­sport-Destination Trysil. Schwierige Stras­senverhältnisse und ein beeindruckendes Landschaftserlebnis bildeten den besonderen Rahmen.

Scania Wintertest 2018 TIR transNews
Bei dieser Brücke über den zugefrorenen Fluss Klarälven war der Wendepunkt der anspruchsvollen und abwehslungsreichen Wintertest-Route.

Das erste offizielle Skirennen der Welt wurde 1855 in Norwegen in Trysil ausgerichtet. Der im Jahre 1861 gegründete Wintersportverein Trysilgutten ist der älteste Skiclub der Welt (Wikipedia). Erreichbar ist der Wintersportort mit seinen knapp 7000 Einwohnern per Auto oder, wie von uns, per Bus. Auch ein kleiner Privat-Flugplatz steht zur Verfügung. Ein Gelände, angrenzend an diesen Flugplatz, der einige wenige Kilometer ausserhalb der Ortschaft liegt, benutzt Scania als Testzentrum.

«Es ist trocken und sehr kalt», war auf der Einladung zu lesen. «Gutes Schuhwerk, warme Kleider, Schal, Kappe und Handschuhe nicht vergessen.» Natürlich pendelten wir von der warmen Stube in die beheizten Fahrerkabinen. Dennoch waren diese schützenden Utensilien bei trockenem Wetter, aber zweistelligen Minusgraden auf den kurzen Wanderungen zu den optimalen Fotopunkten unumgänglich. Da gab es auch immer wieder längere Wartezeiten, bis das nächste Foto-Objekt angerollt kam.

Scania Wintertest die dritte Nach 2015 und 2017 wurden die Scania-Wintertests zum dritten Mal durchgeführt. 19 Fahrzeuge – vom P 220 B4×2 bis hin zum grössten und stärksten S 730 B8×4 und den verschiedenen Fahrerkabinen– standen zur Testfahrt bereit. Das Streckenprofil war identisch mit den Vorjahren, jedoch durch stark vereiste Gefälle und Steigungen auf der Hauptstrasse äusserst anspruchsvoll. Beladen mit Holz, Kies, Baumaschinen oder sonstigen Gütern kamen die meisten Testfahrzeuge auf ein Gesamtgewicht von 50 Tonnen.

Dass die Nordländer schwierige Strassenverhältnisse gewohnt sind, zeigt sich am Fahrstil – ein «Vorwärtsschleichen» gibt es nicht, mit guten Winterreifen wird trotz kritischer Verhältnisse kräftig auf das Gaspedal gedrückt. Das verleitete auch beim Truck zu zügigem Fahren, man will ja den Verkehr nicht behindern. Dass dies nicht unbedingt die beste Idee war, zeigte sich beim Einbiegen von der schneebedeckten Neben- auf die vereiste Hauptstrasse. Trotz langsamen Einbiegens und mahnender Worte des Werksfahrers verhielt sich das Zugfahrzeug nicht so, wie wir dies vorgesehen hatten. Die Tonnen im Rücken schoben, sanfte Lenkkorrekturen waren vonnöten. Die Teststrecke wies anschliessend ein nicht zu unterschätzendes Gefälle auf. Jetzt war wieder die Betriebsbremse, die auf alle Räder wirkt, gefragt. Ein Einsatz von Retarder und Co. wäre jetzt nicht die beste Variante gewesen, da deren Bremskraft nur auf die Antriebsachse wirkt. Wer die Steigung runter fährt, muss zwangsläufig auch wieder die umgekehrte Richtung hoch. Dass dies nicht einfach werden würde, zeigte sich an einem – nicht aus Skandinavien kommenden – Sattelzug, der in der Steigung hängen blieb.

Also rum um den Kreisel und Richtung Steigung. Jetzt kam eine Spezialität zum Zuge, die bei etlichen Testfahrzeugen eingerichtet ist: Bei den Dreiachs-Zugmaschinen ist die dritte Achse mit einer kleineren, liftbaren Raddimension versehen. «Bitte fahre ganz rechts, damit wir ausserhalb der PW-Spur etwas mehr Grip auf dem vorhandenen Schnee nutzen können. Zudem entlasten wir jetzt die dritte Achse», so der Werksfahrer, über dessen Tipp wir Flachländer schliesslich froh waren. Trotzdem konnte der eine oder andere Kollege von gemachten, heiklen Erfahrungen unterwegs mit «fast Stillstand» erzählen. Mit viel Feingefühl und gezügelten Pferdestärken – «behandle das Gaspedal wie ein rohes Ei» – überwanden zumindest wir die Steigung problemlos. Eine Zusatzschlaufe über eine tief verschneite Waldstrasse half mit, dass die Anspannung wieder etwas nachlassen konnte. Die tief verschneiten Wälder, einfach nur Weiss und ein etwas diffuses Licht wirkten so entspannend und verzaubernd, dass man sich etwas bemühen musste, um die noch immer zu bewegenden 50 Tonnen nicht zu vergessen.

Baustellenfahrzeug XT und V8 Scania erweitert die XT-Reihe um weitere hochbelastbare Komponenten, dies voll kompatibel mit dem modularen System:

  • Dies erhöht die technische Nutzlast um bis zu 50 Tonnen, während die Fahrzeuge auch auf der Strasse schnell unterwegs sind.
  • Neue Drehgestelle, neue Vorderachse, Nabenreduktion, Achsgetriebe, Blattfedern, neues Getriebe und neue Lenkungskomponenten bieten nicht nur die nötige Robust­heit für den Bergbau, sondern auch für den Offroad-Einsatz.

«Mit diesen Leistungsschritten machen wir den nächsten Schritt mit der XT-Reihe», sagt Anders Lampinen, Produktdirektor, Construction, Scania Trucks. «Durch das Hin­zufügen relevanter Teile aus unserem Hochleistungs-Bergbauangebot können auch Nicht-Bergbaukunden ihre Produktivität um 25 Prozent und ihre Betriebszeit um fünf Prozent im Offroad-Einsatz steigern, ohne dabei auf das hervorragende Handling und die Stabilität auf der Strasse verzichten zu müssen.» Die Einführung der Scania XT-Reihe war zugleich der Beginn einer gezielten Offensive mit massgeschneiderten Lösungen, die sich auf die typischen Kundenbedürfnisse im euro­päischen Bausektor konzentrieren. Die Scania XT-Reihe ist das perfekte Werkzeug für harte Herausforderungen: Der XT-Stossfänger bietet je nach Radkonfiguration einen Anstellwinkel von ca. 25 Grad. In Kombination mit einem Unterfahrschutz und einem Scheinwerferschutzgitter verfügen alle XT-Trucks über eine besonders robuste Front.

Auch den XT konnten wir auf «unserer» Teststrecke unter die Lupe nehmen. Offroad-Erlebnisse blieben natürlich verwehrt. Die enorme Power aus dem meistens zur Ver­fügung gestellten V8-Triebwerk konnte wegen der beschriebenen Strassenverhältnisse nicht wirklich ausgetestet werden. Unterwegs fühlte sich der 50-Tonnen-XT mit V8 und 580 PS wie «ein normales Baustellenfahrzeug» mit 40 Tonnen in unseren gewohnten Breitengraden an. Die XT- Fahrzeuge haben wir bereits ausführlich in der Oktober-­Ausgabe von 2017 vorgestellt.

Auch ein alter Bekannter war wieder bei den Testtagen zu «Erlebnisfahrten» bereit. Der Scania P93 4×4 mit Jahrgang 1992 ist ein Objekt aus einer Grossbestellung der norwegischen Armee aus den 80er-Jahren und nun wieder im Besitz von Scania Schweden. Versehen ist das Fahrzeug mit extremen «Krallenketten» auf allen vier Rädern. Und dennoch war nur eine kurze Runde freigegeben – für den spannenden Offroad-Teil im Tiefschnee hat Frau Holle etwas zu viel der weissen Pracht hingelegt.

 

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