eEconic betankt Airbus Helicopters

TANKLOGISTIK Der Mercedes-Benz eEconic betankt erstmals Hubschrauber. Airbus Helicopters in Donauwörth setzt den vollelektrischen LKW bereits seit einigen Monaten ein. Mit der installierten Batteriekapazität kann das Tankfahrzeug etwa eine Woche ohne Zwischenladen genutzt werden.

Das elektrische eEconic-Tankfahrzeug läuft rund eine Woche, bevor es wieder an einer Steckdose aufgeladen werden muss.
Das elektrische eEconic-Tankfahrzeug läuft rund eine Woche, bevor es wieder an einer Steckdose aufgeladen werden muss.

Der Tankaufbau für den Flugtreibstoff mit SAF-Anteil (= Sustainable Aviation Fuel) stammt von Rohr Spezialfahrzeuge GmbH. Die Experten von Rohr und Mercedes-Benz Special Trucks haben die Integration von Tank und Basisfahrzeug gemeinsam umgesetzt. Die Erweiterung des Fuhrparks von Airbus Helicopters um das elektrische Betankungsfahrzeug soll die Emissionen der Abfertigungsflotte senken und das direkte Fahrzeugumfeld für die Mitarbeitenden zu einem angenehmeren Arbeitsort machen.

Der eEconic von Mercedes-Benz Special Trucks

Der Blickwinkel des Fahrers ist durch die tief gezogene Panoramascheibe breiter als bei vielen anderen LKW-Modellen. Zudem ermöglicht die niedrige Sitzposition dem Fahrer, das Geschehen auf Augenhöhe zu seinen Kollegen auf dem Flugfeld wahrzunehmen und mit ihnen Blickkontakt zu halten. Trotz des langen Radstands von 5,5 Metern hat der eEconic dank der gelenkten Hinterachse einen verhältnismässig engen Kurvenradius. So kann das etwa 11 Meter lange Basisfahrzeug problemlos zwischen dem Bodenpersonal, anderen Fahrzeugen, landenden Helikoptern und startenden Rotorblättern rangieren. Das Sicherheitskonzept wird durch Schulungen für das Bodenpersonal komplettiert, die die Experten von Mercedes-Benz Special Trucks, Rohr Spezialfahrzeuge GmbH und Airbus konzipiert haben.

Der Blickwinkel des Fahrers ist durch die tief gezogene Panoramascheibe breiter als bei vielen anderen LKW-Modellen.

Der eEconic hat eine E-Achse mit integrierter Antriebseinheit sowie zwei Elektromotoren, die 330 kW Dauerleistung generieren. Die Batteriepakete des eEconic können mit bis zu 160 kW geladen werden. Da die Pumpe des Tankaufbaus ebenfalls auf die Fahrzeugbatterien zurückgreift, wird durch nur einen Ladevorgang die Energieversorgung zum Fahren und Tanken sichergestellt. Durch Rekuperation kann zudem elektrische Energie zurückgewonnen werden, was die Einsatzzeit des Betankungsfahrzeugs ohne Zwischenladen erhöht. Ein weiterer Vorteil des elektrischen Antriebs: Die Abgas-, Geruchs-, Wärme- und Lärmbelästigung für die Mitarbeiter auf dem Flugfeld sind deutlich geringer.

Der Tank von Rohr Spezialfahrzeuge GmbH

Das Fahrzeug ist mit einem speziellen Tankaufbau mit einer Nutzkapazität von 16.500 Litern ausgestattet. Die Pumpe wird hydraulisch, via elektrischen Nebenabtrieb (ePTO) betrieben. Da die Pumpe des Tankaufbaus ebenfalls auf die gespeicherte Energie in den Fahrzeugbatterien zurückgreift, genügt ein Ladevorgang, um die Energieversorgung zum Fahren und Tanken sicherzustellen. Bei dieser Fahrzeuglösung haben die Spezialisten von Rohr darauf geachtet, standardisierte Bauteile und Baugruppen des Aufbaus von einem konventionellen Verbrennerfahrzeug auf ein E-Fahrzeug zu adaptieren. Die Bedienung erfordert dadurch nur wenig Umgewöhnung.

Mercedes-Benz Special Trucks und der Tankspezialist Rohr Spezialfahrzeuge GmbH verwenden eine gemeinsame Benutzerschnittstelle, um alle relevanten Informationen, wie den Ladezustand der Batterien, die verbleibende Reichweite, den Füllstand im Tankaufbau oder den Energieverbrauch auf dem Display im Fahrerhaus anzuzeigen.

Der eEconic von Airbus Helicopters ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen Mercedes-Benz Special Trucks und Rohr Spezialfahrzeuge GmbH.

Der Kunde: Airbus Helicopters

Airbus hat sich das Ziel gesetzt, seine Kohlenstoffemissionen bis 2050 auf Netto-Null zu reduzieren. Einen wichtigen Hebel sieht das Unternehmen dabei in der Verwendung von bewährten, nachhaltig produzierten Flugtreibstoffen. Bereits heute können alle Airbus-Flugzeuge und Hubschrauber mit einer 50-prozentigen SAF-Mischung betrieben werden. Bis 2030 sollen alle Hubschrauber von Airbus für den Betrieb mit 100 Prozent SAF zertifiziert sein.

Auf seinem Betriebsgelände in Bayerisch-Schwaben vertankt Airbus seit 2023 vermehrt Treibstoff mit SAF-Anteil und setzt zunehmend auf vollelektrische Fahrzeuge, um seinen Nutzfahrzeug-Fuhrpark in Zukunft rein elektrisch betreiben zu können. Die Beschaffung des elektrischen Tankwagens, der vor Ort so viel wie möglich mit Ökostrom geladen wird, ist ein weiterer Schritt zur Umsetzung dieses Vorhabens.

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