Fürs Militär entwickelt, jetzt im zivilen Einsatz: «DOLL tera»

SCHWERTRANSPORT Die Pendelachse «DOLL tera» wurde ursprünglich für den militärischen Einsatz entwickelt. Doll vertreibt Fahrzeuge mit der «tera»-Spitzentechnologie seit Neuestem auch an zivile Kunden. In der Schweiz beispielsweise an die Schweizer Zumbühl Transport + Kies AG.

2-Achs-Tiefbett-Auflieger mit Pendelachse DOLL tera (3) Bildquelle DOLL Fahrzeugbau Zumbühl TIR transNews
Ursprünglich für den Transport schwerer Panzer und Panzerhaubitzen entwickelt, profitieren nun auch zivile Nutzer von der «DOLL tera» Pendelachse.

Seit Dezember 2023 ist ein ziviles Fahrzeug mit der Pendelachse «DOLL tera» im Einsatz. Die Schweizer Zumbühl Transport + Kies AG setzt auf einen mit «DOLL tera» ausgestatteten 2-Achs-Tiefbett-Auflieger u. a. zum Transport von schweren Baumaschinen und Ladegestellen. Durch den hohen Hub der tera-Achse können diese Güter ohne zusätzliche Hilfsmittel be- und entladen werden. Eine weitere Erleichterung im Arbeitsalltag des Transportunternehmens: Mit den Doll-eigenen elektronischen Assistenzsystemen hat der Fahrer stets alle zentralen Aufliegerfunktionen im Blick und kann diese bequem steuern.

Für besonders sperrige Güter

Die Zumbühl Transport + Kies AG transportiert u.a. besonders sperrige Güter, wie Baumaschinen oder Wechselpritschen mit einem Containermass von bis zu 20 Fuss. Die Wechselpritschen werden mit grossen Bauteilen aus dem Holzelementbau beladen und auf den Baustellen zwischengelagert. Die Pendelachse «DOLL tera» erleichtert den Transport dieser grossen Güter erheblich: Denn der Hub der Pendelachse ist mit 600 Milimetern besonders hoch. Der Fahrer kann das Fahrzeug dadurch ohne weitere Hilfe beladen. Dazu wird das Fahrwerk zunächst abgesenkt. Das Tiefbett fährt dann unter das auf Stützbeinen stehende Ladegestell. Wenn die Fahrwerkszylinder den Auflieger auf die maximale Höhe anheben, wird das Gestell vom Boden gehoben und die Stützbeine können hochgeklappt werden. Analog dazu funktioniert das Abladen: Die Stützfüsse klappen aus und das Fahrwerk sinkt ab. Dem Fahrer ist es möglich, die Situation selbstständig zu bewältigen; eine Unterstützung wird nicht benötigt. Somit steht einer Weiterfahrt nichts im Wege.

2-Achs-Tiefbett-Auflieger mit Pendelachse DOLL tera (3) Bildquelle DOLL Fahrzeugbau Zumbühl TIR transNews
Das System erlaubt dem Fahrer beispielsweise, Lenkung und Fahrniveau des Aufliegers ohne Aussteigen per Knopfdruck zu bedienen.

Lars Imhof Geschäftsführer der Zumbühl Transport + Kies AG, betont: «Der Abtransport und die Anlieferung sind unabhängig von den Betriebszeiten der Handwerks- und der Baufirma möglich. Das erhöht die Flexibilität unserer Transportzeiten enorm.»

Die Bedienung des Aufliegers wird zusätzlich durch das moderne Steuerungssystem «DOLL tronic» vereinfacht. Dies spart zusätzlich Zeit beim Be- und Entladen, weil der Fahrer mit Keypads am Schwanenhals und per Funkfernsteuerung alle zentralen Aufliegerfunktionen bedienen kann. Ebenfalls kann die Fahrhöhe auf Knopfdruck angepasst werden und die Ladungsposition anzeigt werden.

Digitale Hilfen erleichtern Bedienung der Pendelachse «DOLL tera»

Wenn der Transporteur das Fahrzeug nach dem manuellen Nachlenken wieder einspuren möchte, reicht ebenfalls ein Knopfdruck auf der Funkfernsteuerung. Dabei ermittelt die elektronische Einspurung (EEP) automatisch den korrekten Lenkeinschlag der Achsen.

Ein weiterer Vorteil: Grössere Höhenunterschiede bei der Fahrt können durch den Hub leichter überwunden werden. Besonders wenn der Auflieger bei Leerfahrten teleskopiert ist, stellen steile Baustelleneinfahrten keine Hindernisse mehr dar. Auch für den Transport von schweren Betonelementen, deren Schwerpunkt ausserhalb der Fahrzeugmitte liegt, setzt Zumbühl auf das tera-Tiefbett. «Die Pendelachse erlaubt es uns rechts und links die Neigung einfach anzupassen», so Imhof. Durch einen maximalen Lenkeinschlag von 60° bleibt das Fahrzeug dabei auch in engen Kurven gut manövrierbar.

2-Achs-Tiefbett-Auflieger mit Pendelachse DOLL tera (3) Bildquelle DOLL Fahrzeugbau Zumbühl TIR transNews
Die Pendelachse ist im gesamten europäischen Raum mit einem Ladegewicht von 12 Tonnen pro Achse zugelassen.

Die Pendelachse «DOLL tera» bietet auch einen entscheidenden Vorteil für grenzüberschreitende Transporte: Sie ist im gesamten europäischen Raum mit einem Ladegewicht von 12 Tonnen pro Achse zugelassen. Speditionen, die mit Einzelradaufhängungen unterwegs sind, müssen möglicherweise für diese Gewicht Sondergenehmigungen beantragen, wenn sie in ein anderes Land reisen. Das ist kosten- und zeitintensiv. Die Alternative ist eine Beschränkung auf eine Achslast von 10 Tonnen, was die Lademenge reduziert.

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