Neues Hochregallager bei Brugg Kabelsysteme
LAGERLOGISTIK Die Zwischenlagerung der gross dimensionierten Kabelrollen von Brugg Kabelsysteme verlangen nach einer aussergewöhnlichen Lagertechnik. Nun wurde das über 40 Jahre alte System gründlich erneuert.

Zu den marktführenden Unternehmen im gesamten Bereich Kabelsysteme zählt die international tätige Brugg Group. Die von diesem Unternehmen produzierten Kabel erreichen respektable Längen und werden auf grossdimensionierte Kabelrollen aufgewickelt.
Bis zum Transport an ihren Einsatzort müssen diese vorproduzierten Kabelrollen zwischengelagert werden. Angesichts ihrer Dimensionen und Gewichte erfordert ihr Handling auch spezielle Lösungen im Lagerbereich. Der in den letzten Jahren angestiegene Bedarf veranlasste Brugg Kabelsysteme, ein neues Konzept für die Lagerung der unterschiedlich grossen Kabelrollen zu erarbeiten. Die Rollen werden in einem Lager unter der Fabrikliegenschaft in Brugg ein- und ausgelagert. Die Lagertechnik – obwohl zwischenzeitlich modernisiert – entsprach nicht mehr dem neuesten Stand der Technik.
Unterirdisch gelagert
Die spezielle Herausforderung bei der Modernisierung bestand darin, ein Regalbediengerät nach neustem Stand der Technik in das über 40 Jahre alte Lager einzupassen. Aufgrund der Dimensionen des Lagers und der massiven Stahlbetonwände waren nur kleinere Eingriffe in die Bausubstanz möglich. Nach einem Auswahlverfahren entschied sich Brugg Kabelsysteme für das von Jungheinrich vorgeschlagene Retrofit-Konzept. Dieses umfasst unter anderem die Installation nur noch eines Regalbediengerätes, welches kurvengängig ist und somit alle sechs Lagergassen vollautomatisch bedienen kann. Bisher bedienten zwei Regalbediengeräte die insgesamt sechs Gassen im bestehenden unterirdischen Lager. Die Kabelrollen wurden durch zwei Durchbrüche in der Decke in die Produktionshalle ausgelagert sowie von dort eingelagert. Neu gibt es nur noch eine kombinierte Ein- und Auslagerungsstation.
Mit Code
Die Kabelrollen werden mit einem Stapler auf die Rollenaufgabestation aufgesetzt. Dort werden die Rollen automatisch mechanisch zentriert. Die einzelnen Rollen werden mit einem Matrix-Code ausgestattet, der von einer Kamera erfasst wird. Wurde die Rolle korrekt identifiziert, nimmt das Verschiebeportal die Rolle auf und transportiert sie Richtung Vertikalförderer. Auf dem Verschiebeportal werden das Gewicht sowie die Dimensionen der Rolle erfasst. Ist eine Rolle zu schwer, zu breit oder der Durchmesser zu gross, wird sie zur Aufgabestation zurücktransportiert. Zur Einlagerung wird die Rolle vom letzten Pufferplatz an den Vertikalförderer übergeben. Der Vertikalförderer transportiert sie nach unten ins Lager. Die gesamte Einlagerstrecke ist aus Sicherheitsgründen mit Schutzgittern und Sicherheitslichtschranken abgesichert. Bei der Auslagerung von Rollen aus dem unterirdischen Lager erfolgen die einzelnen Schritte in umgekehrter Reihenfolge.
Hoher Sicherheits-Standard
Ein wichtiger Aspekt, der beachtet werden musste, war die sichere Abwicklung aller Lagervorgänge. Die Zugangstür für das unterirdische Lager ist mit einem Schlüsselkonzept gesichert. Damit die Tür geöffnet werden kann, muss der Hauptschlüssel vom Schaltschrank des Regalbediengerätes abgezogen werden. Hiermit wird sichergestellt, dass das Regalbediengerät immer ausser Betrieb ist, wenn die Anlage betreten wird. Der gesamte Umbau des bisherigen Lagers in Brugg konnte dank der sehr guten Zusammenarbeit zwischen Bauherrschaft und Jungheinrich in nur zehn Monaten realisiert werden.
